Stuttgarts Trainer Markus Baur hat mit dem TVB vorlegen müssen. Foto:  

Der Spielplan im Handball ist eine Katastrophe. Selbst der wichtige vorletzte Spieltag erstreckt sich von Samstag bis Mittwoch, das ist Wettbewerbsverzerrung.

Stuttgart - Die Handball-Bundesliga schmückt sich ja gerne mit dem Untertitel stärkste Liga der Welt. Das mag man sportlich noch durchgehen lassen. Ob sie die professionellste ist, sei mal dahingestellt. Der Terminkalender gleicht ja seit jeher einem Flickenteppich, gegenüber dem jeder Schuhabstreifer noch Berber-Qualitäten aufweist. Selbst am vorletzten Spieltag, an dem die Meisterschaft zwar schon entschieden ist (was aber keiner ahnen konnte), der Abstiegskampf aber so heftig tobt wie schon lange nicht mehr, schafft es die HBL nicht, die Spiele parallel auszutragen. Im Gegenteil: Der 33. Spieltag zieht sich über sage und schreibe fünf Tage hin.

Wenn an diesem Mittwoch dann endlich der stark gefährdete TBV Lemgo in Hannover antritt, weiß die Mannschaft jedenfalls bestens, wie sie im Kampf um den Klassenverbleib zu agieren hat. Klarer Fall von Wettbewerbsverzerrung.

Jeder spielt, wann er will

Da zieht auch nicht das Argument mit der Champions League in Köln. Erstens nahm kein Bundesligist daran teil, und ausgerechnet der potenzielle Kandidat aus Kiel konnte dann trotzdem – als einer von gerade mal vier Vereinen – am traditionellen Samstag antreten. Aber mit den Handballern kann man es ja machen, jeder spielt, wann er will.

Nächste Saison laut Regelspielplan nur noch am Donnerstag und Sonntag, dann allerdings zur Frühschoppenzeit um 12.30 Uhr. Da wird also alles anders – aber auch besser? Zweifel bleiben.