Mirco Nontschew verstarb unerwartet sechs Wochen nach den Dreharbeiten der dritten Staffel von „LOL: Last One Laughing“ (Archivbild). Foto: dpa/Britta Pedersen

Von Donnerstag an wird die nächste Staffel des Comedy-Formats „LOL: Last One Laughing“ ausgestrahlt. Auch der verstorbene Komiker Mirco Nontschew ist zu sehen. Was sagt ein Ethiker dazu?

Der Medienwissenschaftler Christian Schicha sieht in der Ausstrahlung von „LOL: Last One Laughing“ mit dem verstorbenen Komiker Mirco Nontschew eine Möglichkeit der Trauerbewältigung. „Solche Produktionen können auch als Gedenken interpretiert werden“, sagt der Professor für Medienethik an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das Comedy-Format des Streaming-Anbieters Amazon Prime wird ab Donnerstag ausgestrahlt. Mirco Nontschew verstarb unerwartet sechs Wochen nach den Dreharbeiten mit 52 Jahren.

Es habe eine „Welle der Zustimmung und natürlich auch der Trauer, aber eben auch der Anerkennung für seine schauspielerische Leistung“ gegeben, nachdem Amazon einige Wochen nach Nontschews Tod am 21. Dezember angekündigt hatte, an der geplanten Ausstrahlung festzuhalten. Aus medienethischer oder rechtlicher Perspektive ließen sich keinerlei Gründe finden, das vorhandene Filmmaterial nicht auszustrahlen. „Mirco Nontschew hat unglaublich viel Zuspruch und Resonanz bekommen, sowohl von den Kolleginnen und Kollegen, die bei der Serie dabei gewesen sind, als auch von ehemaligen Mitstreitern von ‚RTL Samstag Nacht’„, sagte Schicha. Ein Film überdauere den Tod und erinnere an die Leistung von Schauspielerinnen und Schauspielern zu Lebzeiten.

Bei „LOL“ treten zehn Comedians sechs Stunden gegeneinander an und versuchen, die anderen zum Lachen zu bringen. Wer zweimal lacht, muss die Show verlassen. Per Videokamera überwacht Gastgeber Bully Herbig die Darsteller. An der am 14. April startenden dritten Staffel nehmen unter anderen Carolin Kebekus, Anke Engelke und Christoph Maria Herbst teil. Die Produzenten widmen die Staffel dem Verstorbenen; vor Beginn der ersten Episode erscheint in weißer Schrift „Für Mirco“.