SPD-Chefin Esken ruft Kramp-Karrenbauer zum Durchgreifen auf. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat von der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ein unmissverständliches Durchgreifen in Thüringen gefordert. Sie erwarte, „dass sie hier Verantwortung übernimmt und dafür sorgt, dass dieser Zustand schnell beendet wird“, sagte Esken unserer Zeitung.

Berlin - Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat von der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ein unmissverständliches Durchgreifen in Thüringen gefordert. „Was in Thüringen geschehen ist, ist ein Dammbruch und lässt sich nicht ungeschehen machen“, sagte Esken am Donnerstag unserer Zeitung. „Wir erwarten aber von der CDU und ihrer Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer persönlich, dass sie hier Verantwortung übernimmt und dafür sorgt, dass dieser Zustand schnell beendet wird.“

Esken warnte den Koalitionspartner vor den Konsequenzen, wenn es in Erfurt nicht zu Neuwahlen komme. „Wenn die CDU hier und jetzt nicht einschreitet, wird das Folgen weit über Thüringen hinaus haben“, sagte die SPD-Vorsitzende. „Kein Fußbreit geben wir den Faschisten - dieser Entwicklung stellen wir uns als SPD ganz entschieden entgegen.“

Krisentreffen am Samstag

Der FDP-Politiker Thomas Kemmerich war am Mittwoch unerwartet zum neuen Ministerpräsidenten in Thüringen gewählt worden – mit Stimmen der AfD und der CDU. Die SPD ist entsetzt darüber und fordert vom Koalitionspartner eine Klarstellung zum Umgang mit der AfD. Am Samstag kommen die Spitzen von SPD, CDU und CSU zu einem Koalitionsausschuss zusammen, um über die Lage zu beraten. Am Sonntag befasst sich der SPD-Vorstand dann mit dem Ergebnis der Runde.