Das Leuze nach dem Umbau. Foto: Max Kovalenko/PPF

Auch nach der verspäteten Neueröffnung kommt es im Mineralbad zu technischen Problemen bei Duschen und Toilettenanlagen.

Stuttgart - Am 11. August ist die Warmbadehalle des Mineralbads Leuze nach der Sanierung wiedereröffnet worden. Die Badegäste strömen mittlerweile wieder, doch die Probleme im besucherstärksten Bad der Stadt reißen nicht ab. „Vergangene Woche kam aus den Duschen nur sehr heißes Wasser, die Temperatur ließ sich nicht regulieren“, klagt eine Besucherin. Zudem berichten Badegäste auch von Toiletten, die nicht funktionieren.

„Wir hatten einige technische Probleme. Die sind aber zum Großteil behoben“, sagt Anita Grube, die stellvertretende Leiterin der Stuttgarter Bäderbetriebe. Allerdings nicht komplett. Die Regelungstechnik im Bad holpert nach wie vor. Die Arbeiten daran sollen bis Mitte nächster Woche abgeschlossen sein.

Die Stadt prüft nach wie vor Regressansprüche

Die Probleme setzen eine ganze Reihe von Pannen bei der Sanierung des Leuze fort. Ursprünglich hatten die Bäderbetriebe nach der Wiedereröffnung einen einmonatigen Probebetrieb mit ermäßigtem Eintritt vorgesehen. Wegen der Verzögerungen zuvor und hoher Einnahmeausfälle war das aber nicht möglich. Ursprünglich hätte die umfangreiche Sanierung bereits im Mai abgeschlossen sein sollen. Der Termin verschob sich jedoch um Monate, weil einige der beteiligten Firmen die vorgesehenen Zeiträume nicht einhielten. Die Stadt prüft nach wie vor Regressansprüche besonders gegen ein Unternehmen, das bereits im vergangenen Herbst den Zeitplan gesprengt und für erhebliche Verzögerungen gesorgt hat. Dabei könnte es um eine Summe von mehreren Hunderttausend Euro gehen.

Die spätere Wiedereröffnung hat für die Stadt finanzielle Folgen. Weil während der Umbauphase der Eintritt für das reduzierte Angebot ermäßigt war und zudem deutlich weniger Besucher gekommen sind als erwartet, fehlt rund eine Million Euro in der Kasse. Die Einnahmeverluste belaufen sich auf 4,1 Millionen Euro, gerechnet hatte man lediglich mit 3,1 Millionen Euro. Zudem sind die Baukosten durch zusätzliche Arbeiten um 200 000 Euro auf 7,73 Millionen Euro gestiegen. 5,23 Millionen schießt die Stadt zu, der Rest kommt von den Bäderbetrieben selbst.

Dort hofft man jetzt, dass das runderneuerte Leuze so viele Besucher anzieht, dass das Defizit zumindest ein bisschen aufgefangen werden kann. Die ersten Wochen sind vielversprechend verlaufen und haben deutlich mehr Besucher gebracht als der Vorjahreszeitraum. Allerdings hinkt der Vergleich, weil damals schon die Sanierung lief.

Immerhin: „Die Renovierung hat sich gelohnt“, sagt ein Besucher. Besonders, wenn sich demnächst womöglich noch die Duschtemperatur regeln lässt.