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Bäderchefin Anke Senne: Mehraufwand durch Verzögerungen unter 400 000 Euro.

Stuttgart - Die Folgen der Verzögerungen beim Umbau des Mineralbads Leuze und des dadurch verursachten Besucherschwunds sind nach Darstellung der Bäderchefin Anke Senne nur halb so schlimm, wie behauptet werde. Im Bäderausschuss des Gemeinderats sagte sie am Freitag, unterm Strich blieben noch 400 000 Euro Mehrkosten übrig, von denen noch die Gelder abzurechnen wären, die man durch Regressforderungen an säumige Handwerker erwarte.

Aus einem Papier, in dem Senne die Fragen der Grünen zur Leuze-Sanierung beantwortet hatte, können auch andere Zahlen abgeleitet werden. Den 3,1 Millionen Euro, die ursprünglich für die Jahre 2011 und 2012 an Wenigereinnahmen wegen geringerer Besucherzahlen erwartet worden waren, stehen jetzt 4,1 Millionen Euro gegenüber. Zudem haben sich die rund 7,73 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen um 200 000 Euro verteuert. Somit beträgt der Mehraufwand gegenüber der ursprünglichen Kalkulation rund 1,2 Millionen. Senne sagte nun, man müsse bei den verlorenen Einnahmen von 4,1 Millionen Euro auch berücksichtigen, dass durch den reduzierten Betrieb die Betriebskosten um 620 000 Euro niedriger seien.

Die finanziellen Nachteile durch einen verspäteten Arbeitsbeginn der Baufirmen hätten sich die Bäderbetriebe nach Auffassung von FDP-Fraktionschef Bernd Klingler ersparen können. Wenn man jetzt fast ein halbes Jahr später fertig werde, liege die Schuld wohl an zu laxen Verträgen mit den Handwerkern, meinte er. Erster Bürgermeister Michael Föll (CDU) widersprach: Die Stadt habe das Maximum an Regelungen für Vertragsstrafen realisiert. Sie müsse sich zwingend an die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) halten. Bäderchefin Senne korrigierte Klingler auch: Der Zeitverlust betrage nur drei Monate. Nächste Woche werde wohl Klarheit geschaffen, ob das Leuze Mitte oder Ende August wieder komplett geöffnet werden könne.