Die Mercedes-Benz-Arena soll für die EM 2024 fit gemacht werden. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Refinanzierung der Investitionen in die Mercedes-Benz-Arena wird nicht einfach, falls der VfB Stuttgart nicht bald wieder dauerhaft im Fußball-Oberhaus ankommt, meint Redakteur Thomas Braun.

Stuttgart - Dem VfB Stuttgart geht es derzeit gut: Sportlich thront der Verein an der Tabellenspitze der zweiten Liga, und nun erhält er von der Landeshauptstadt auch noch einen vorgezogenen Bonus auf den angepeilten Wiederaufstieg. Die 65 Millionen Euro teure Investition in den Stadionumbau, die eher en passant bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs 2020/2021 öffentlich wurde, ist nicht ohne Risiko.

Zwar wird die Notwendigkeit der Investition offiziell mit Auflagen des Deutschen Fußballbundes für die Austragung von Spielen bei der EM 2024 begründet. Doch am Ende kommt sie vor allem dem VfB zugute, der bei der Modernisierung des Business-Sektors vor allem seine Sponsoren im Blick hat. Wenn der Verein es nicht schaffen sollte, sich wieder dauerhaft in Liga eins zu etablieren, könnte es nicht nur für ihn, sondern vor allem für die Stadt als Eigentümer der Mercedes-Benz-Arena mit der Refinanzierung eng werden.

Ansonsten enthält der Haushaltsentwurf von OB Kuhn vor allem Investitionen in den Klimaschutz und die Verkehrswende. Auch beim Thema Wohnen will die Stadt mehr Geld für den Kauf von Grundstücken locker machen. Dass dies alles personell mit rund 800 neuen Stellen in der Verwaltung unterfüttert wird, ist an sich lobenswert. Fragt sich nur, ob sich angesichts der mangelnden Attraktivität städtischer Arbeitsplätze genügend qualifiziertes Personal rekrutieren lässt.

thomas.braun@stzn.de