Miley Cyrus (Bildmitte) mit ihrem Vater Billy Rae und Mutter Tish Cyrus. Foto: EPA

Erst Kinderstar, dann Skandalnudel, jetzt wieder ganz zahm: Miley Cyrus feiert gerade mal ihren 25. Geburtstag, hat aber schon viele Entwicklungen durchgemacht. Jetzt geht sie zurück zu ihren Wurzeln.

New York - Die Show mit Radiomoderator Zach Sang hatte gerade erst angefangen, da hatte Miley Cyrus den vielleicht wichtigsten Satz der Sendung schon gesagt: „You can’t mistake me for anyone else.“ Mit ihrer rauchigen Stimme und dem strahlend weißen Bilderbuch-Lächeln ist es wirklich schwierig, sie mit jemand anderem zu verwechseln. 25 Jahre wird die Popsängerin am 23. November alt, und mit sechs Alben, fünf Tourneen und Auftritten in zahlreichen Filmen und Serien ist sie aus dem US-Entertainment schon jetzt nicht mehr wegzudenken.

Ihre erste große Rolle als „Hannah Montana“ in der gleichnamigen Disney-Sitcom für Kinder und Jugendliche fiel ihr nicht gerade in den Schoß. „Ich spielte ewig vor. Erst sagten sie, ich sei zu klein und zu jung“, erzählte die damals 13 Jahre alte Cyrus im Jahr 2006 der Zeitung „USA Today“. Doch dann klappte es - und das aus einer Kleinstadt nahe Nashville in Tennessee stammende Mädchen stieg Folge um Folge auf zum Teenager-Idol. In „Hannah Montana: Der Film“ wurde die Geschichte der Achtklässlerin, die ein Doppelleben als Sängerin führt, sogar auf der großen Leinwand erzählt. Davor hatte sie schon eine Nebenrolle in Tim Burtons „Big Fish“ ergattert.

Spitzname „Smiley“

Vater und Sänger Billy Ray Cyrus hatte seine als Destiny Hope Cyrus geborene Tochter schon früh vor den Schattenseiten des Showgeschäfts gewarnt - vergebens. „Sie steckt jetzt tief drin. Sie ist im Wasser, und sie wird untergehen oder schwimmen“, meinte er über ihren Start als Schauspielerin. Cyrus scheint das andere Ufer zunächst mühelos und mit Spaß bei der Sache zu erreichen: „Miley“ ist eine Abwandlung des Spitznamens „Smiley“, den sie bekam, weil sie als Kind so viel lächelte. Es dürfte geholfen haben, dass sie nach eigener Aussage schon im Alter von zwei Jahren an der Seite ihres Vaters sang.

Aber der Sprung vom Teenieschwarm zum erwachsenen Popstar ist kein leichter. „Miley wird dem Erwachsensein gegenübertreten müssen“, schrieb Sänger Donny Osmond - früher selbst einmal Teenie-Star - 2008 im „Time“-Magazin. Cyrus wurde darin mit nur 15 Jahren als einer der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres gelistet, zusammen mit Bruce Springsteen, Mariah Carey, und George Clooney. Es sei „unausweichlich“, dass Cyrus sich irgendwann selbst neu erfinde, schrieb Osmond.

Nackt auf der Abrissbirne

Von außen betrachtet schien das Erwachsensein der Sängerin lange Zeit allerdings herzlich egal zu sein. Ihr Video zur Single „Wrecking Ball“ war 2013 ein riesiger Aufreger: Nackt schaukelte sie auf einer Abrissbirne und leckte an einem Vorschlaghammer. Im selben Jahr tanzte sie mit Robin Thicke lasziv über die Bühne der MTV Video Music Awards und fasste sich mit einer riesigen Hand aus Schaumstoff zwischen die Beine.

Zusammen mit ihrem Vater singt sie Tom-Petty-Songs und arbeitet wieder an einem Imagewandel. Gut möglich, dass Country-Legende Dolly Parton, die Cyrus seit dem Babyalter als Patentante begleitet, da ihre Finger mit im Spiel hatte.