Die Winterdienste haben bisher kaum zu tun. Foto: dpa

Der milde Winter zeigt Wirkung: Weil die Winterdienste so selten ausrücken mussten wie seit Jahren nicht, sind die Salzlager voll. Das Verkehrsministerium rechnet zudem mit weniger Straßenschäden als in den kälteren Vorjahren.

Der milde Winter zeigt Wirkung: Weil die Winterdienste so selten ausrücken mussten wie seit Jahren nicht, sind die Salzlager voll. Das Verkehrsministerium rechnet zudem mit weniger Straßenschäden als in den kälteren Vorjahren.

Stuttgart - Der Winter, der bisher eher ein Frühling gewesen ist, hat Folgen: Bei den Winterdiensten im Land ist es so ruhig zugegangen wie seit Jahren nicht. Das Land Baden-Württemberg hat derzeit noch 80 000 Tonnen Streusalz in den Lagerhallen. Erst ein Viertel der ursprünglich angeforderten Menge ist verbraucht worden.

Auch in der Landeshauptstadt sind die Salzlager noch fast voll und bilden schon einmal den Grundstock für den nächsten Winter. „Unser Winterdienst hat bis Ende Februar 22 Einsatztage gezählt“, sagt Annette Hasselwander vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart. Im Winter 2012/13 sind es zum selben Zeitpunkt bereits 57 Tage gewesen. Damals sind bis Ende Februar bereits 5176 Tonnen Streusalz auf den Straßen verteilt worden. In diesem Winter sind es bisher gerade einmal 320 Tonnen.

Die wenigen Wintereinsätze verschaffen den städtischen Mitarbeitern ein bisschen Luft. Weil Schnee und Eis sie bisher kaum beschäftigt haben, konnten sie sich vermehrt der normalen Reinigung von Straßen, Fußwegen und Plätzen widmen. Die kommt in strengen Wintern zu kurz.

„Darüber hinaus schont der milde Winter den Straßenzustand“, sagt eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Man rechne mit deutlich weniger Frostschäden als in anderen Jahren – allerdings gehe man noch nicht davon aus, dass der Winter bereits beendet sei : „Das Thema ist noch nicht abgehakt.“

Beim Stuttgarter Tiefbauamt bricht dagegen keine Euphorie aus. „Wenn es durchgehend kalt ist, ist das für die Straßen fast besser“, sagt Jürgen Mutz. Bei häufigem Wechsel von Wärme und Kälte könne Wasser in den Belag eindringen und Schäden verursachen. „Wir zählen die Schlaglöcher nicht einzeln“, sagt Mutz. Vermutlich seien es im Vorjahr mehr gewesen. Angesichts der mäßigen Substanz der Straßen sei aber immer gut zu tun: „Ob durch die Verkehrsbelastung oder Winterschäden, ist eigentlich egal.“