Mehr als 280 Geschäfte und Gastronomieangebote haben in den neuen Einkaufscentern Gerber und Milaneo eröffnet. Das bringt die Gewerbebehörde in Verzug. Um die ganzen Anträge abzuarbeiten, bräuchte es mehr Personal als derzeit vorhanden.
Stuttgart - Der Einzelhandel in der Stadt streitet noch über die Auswirkungen der neuen Center Gerber und Milaneo. An anderer Stelle sind die derzeit deutlich zu spüren. Die Gewerbe- und Gaststättenbehörde hat mit den Anmeldungen und Konzessionen für die rund 280 neuen Geschäfte und Lokale ordentlich zu tun – so viel, dass offenbar der normale Betrieb ins Stocken gerät.
„Gerber und Milaneo ziehen spürbar ihre Kreise für alle Gewerbetreibenden“, kritisiert ein Mann, der eine Konzession für eine Gastronomie beantragen wollte. Von den sonst üblichen vier Ansprechpartnern der Behörde sei ohnehin nur eine Dame da gewesen – und die habe darauf hingewiesen, dass wegen der neuen Einkaufscenter „alle Anträge mit verlängerter Wartezeit bearbeitet“ würden.
Martin Treutler, Leiter der Dienststelle, räumt ein, dass es derzeit zu Verzögerungen kommt: „Durch die beiden Neueröffnungen gibt es einen kleinen Antragsstau.“ Man habe in kurzer Zeit rund 220 Gewerbeanzeigen oder Konzessionsanträge von Gaststätten bekommen. Das sei zwar kein großes Problem, man müsse die Anträge aber jetzt und auch noch in den nächsten zwei bis drei Wochen abarbeiten.
Die Wartezeiten für Kunden seien unterschiedlich, sagt Treutler. Es gebe derzeit bei der Publikumsbedienung Probleme, die aber nicht in erster Linie mit den beiden Einkaufszentren zu tun hätten. Sondern schlicht damit, dass zu wenige Mitarbeiter da sind. Eine Stelle ist derzeit offen und wird erst Anfang Januar besetzt, zwei Mitarbeiter befinden sich in der Einarbeitungsphase, eine weitere Kollegin steht nur zu 20 Prozent zur Verfügung. Das sei auf Dauer kein Zustand, klagt Treutler: „Wir haben schließlich die Kunden auf dem Flur.“ Auch ohne den Mehraufwand durch Einkaufszentren.