Mieterinformation knapp zwei Wochen nach Ausfall des Warmwassers: Die Stuttgarter GWG hat erneut Ärger mit Bewohnern einer großen Anlage in Neugereut. Foto: Lichtgut

Große Wohnungsunternehmen fallen immer wieder durch mangelhafte Information ihrer Mieter auf. Das muss sich dringend ändern, wenn man Probleme frühzeitig vermeiden will.

Stuttgart - Alle Jahre wieder, denken sich Hunderte Mieter im Stuttgarter Stadtteil Neugereut. Diesmal fällt vor Weihnachten das Warmwasser aus. Im vergangenen Jahr ist ihnen zur selben Zeit eine recht abenteuerliche Betriebskostenabrechnung ins Haus geflattert. 73 000 Euro sollten sie da für einen Sicherheitsdienst bezahlen, den sie nicht bestellt hatten und von dem viele erst erfuhren, als er schon im Einsatz war. Der Vermieter, das große Stuttgarter Wohnungsunternehmen GWG, hat damals wie heute Abhilfe versprochen.

Das ist für die Mieter wichtig. Aber nicht alles. Denn viele Probleme ließen sich vermeiden, wenn man vorher miteinander reden würde. Das gilt nicht nur für die mehrfach betroffene Wohnanlage der GWG, sondern auch für andere Immobilienriesen wie etwa Vonovia. Auch dort gibt es im Zuge des Ärgers über Modernisierungen und Mieterhöhungen immer wieder den Vorwurf, dass die Betroffenen nicht rechtzeitig und ausreichend informiert seien. Vonovia will deshalb Quartiersmanager als direkte Ansprechpartner einführen. Ein sinnvoller Schritt.

Man stelle sich vor, in einem kleineren Mehrfamilienhaus eines privaten Vermieters fällt das warme Wasser für Wochen aus. Keiner wird informiert, niemand bekommt Auskunft, alle tappen im Dunkeln? Stille Nacht im Haus? Eigentlich undenkbar. Solche Probleme bleiben meist den großen Spielern am Markt vorbehalten. Die müssen daran dringend etwas ändern.

juergen.bock@stuttgarter-nachrichten.de