Beto O’Rourke mit seiner Frau Amy – der Demokrat musste Texas zwar verloren geben, viele sehen ihn aber ohnehin für Höheres berufen. Foto: AP

US-Stars wie Melissa McCarthy, Stephen Colbert oder Ellen DeGeneres hatten unermüdlich für eine hohe Wahlbeteiligung bei den Midterms getrommelt. Dass die Wahlen nicht ein deutlicheres Zeichen gegen Trump brachten, dürfte manchen in Hollywood enttäuscht haben.

Washington - Zahlreiche Hollywood-Stars und prominente Musiker hatten zum Wahltag in den USA Fans aufgerufen, ihre Stimme abzugeben - die Ergebnisse der Midterm-Wahlen kommentierten in den ersten Stunden nach Schließung der Wahllokale allerdings erst wenige.

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Filmemacher Michael Moore, ein scharfer Gegner von US-Präsident Donald Trump, twitterte: „SIEG! Wir haben das (Repräsentanten)-Haus übernommen, mit 35-40 neuen demokratischen Abgeordneten, die Mehrheit Frauen!“ In einem weiteren Tweet schrieb er: „Die Mehrheit der Amerikaner hat Trump zurückgewiesen und all das, wofür er steht!“

Schauspieler Elijah Wood gratulierte der demokratischen Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez auf Twitter zu ihrem Wahlsieg in New York. Die 29-Jährige war als bislang jüngste Frau in den US-Kongress gewählt worden. Wood zeigte sich zugleich enttäuscht darüber, dass es Andrew Gillum nicht gelang, Gouverneur von Florida zu werden.

Moderator Stephen Colbert sagte in seiner „Late Show“ über die Mehrheit der US-Demokraten im Repräsentantenhaus: „Sie können nun Untersuchungen über den Präsidenten eröffnen, und wir können endlich herausfinden, ob Donald Trump jemals etwas Unethisches getan hat.“

Obwohl der US-Demokrat Beto O’Rourke das Senatsrennen im US-Staat Texas knapp verlor, sehen einige US-Prominente in ihm einen möglichen Herausforderer für Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020.

Der Schriftsteller und Bürgerrechtler Shaun King dankte O’Rourke dafür, „die Fantasie des ganzen Landes beflügelt“ zu haben. Seine Botschaft habe aus „Hoffnung, Integrität und Gleichheit für alle“ bestanden. Sänger Khalid schrieb an den unterlegenen Kandidaten, „seine harte Arbeit und sein herausragender Charakter“ blieben nicht unbemerkt.

Schauspieler Javier Muñoz twitterte: „Beto soll Präsident werden!“ Seine Kollegin Ellen Pompeo leitete seinen Tweet gleich an die eigenen Fans weiter. Und Schauspielerin Ellen Barkin schrieb in dem Kurznachrichtendienst: „Trefft 2020 eure Wahl.“ Ihre Kollegin Olivia Wilde ergänzte: „Beto 2020. Lasst es uns tun.“ Viele Stars hatten sich für den demokratischen Kandidaten starkgemacht, unter anderem die aus Texas stammende Sängerin Beyoncé.

Zu den Prominenten, die ihre Fans zur Stimmabgabe aufgerufen hatten, zählten die Schauspielerin Reese Witherspoon, ihr Kollege Jeff Goldblum und Popstar Madonna. Am Wahltag veröffentlichten etliche Stars Fotos von sich selbst mit „Ich habe gewählt“-Buttons über ihre Social-Media-Kanälen.

Drew Barrymore klebte sich den Wahlsticker auf den Mund ins ungeschminkte Gesicht, ...

Goldblum auf seine Lederjacke mit dem Aufruf auf Instagram: „Heute, jeder, überall, wählt!!!“

Die Komikerin Melissa McCarthy postete ein Selfie, breit grinsend mit Sonnenbrille, in der sich der Slogan „I Voted“ spiegelte.

„Ich habe gewählt! Du auch?!“, schrieb Oscar-Preisträgerin Witherspoon auf Instagram.

„Just Do It!“, twitterte Madonna. Sie selbst habe „über den Ozean hinweg“ per Briefwahl mitgemacht.

Auch US-Sängerin Demi Lovato („Sober“) hatte ihre Anhänger dazu aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Auf Instagram postete sie ein Foto, das sie in einer Wahlkabine zeigte. „Ich bin so dankbar, dass ich rechtzeitig zu Hause bin, um zu wählen“, schrieb sie dazu.

Die 26-Jährige brach damit zugleich ihr monatelanges öffentliches Schweigen. Lovato war Ende Juli in ein Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert worden. Sie soll nach Medienberichten eine Überdosis einer unbekannten Substanz genommen haben.