Foto: Lesha Chaplin-Park

Bei Doppelgänger-Agenturen haben vor der Hochzeit nur Kate Middletons Hochkonjunktur.

London - Schlechte Zeiten für Marilyn Monroes und Elvis Presleys: In Doppelgänger-Agenturen haben kurz vor der königlichen Hochzeit nur Kate Middletons Hochkonjunktur. Karriere als Ebenbild der zukünftigen Prinzessin macht auch die 21-jährige Apothekenhelferin Kate Bevan aus Stafford.

Wann ist Ihnen zum ersten Mal aufgefallen, dass Sie dem Superstar Kate Middleton zum Verwechseln ähnlich sehen?

Mich haben öfter Kunden in der Apotheke darauf angesprochen, aber ich habe es nie besonders ernstgenommen. Die offizielle Verlobung von Middleton und Prinz William im November war dann jedoch auch in meinem Leben der Wendepunkt: Ich wollte mir in der Mittagspause kurz ein Sandwich holen und wurde gleich von vier Passanten auf meine Ähnlichkeit zur anderen, der berühmten, Kate angesprochen.

Mussten Sie lange überlegen, Ihre Kündigung einzureichen und sich als Doppelgängerin selbstständig zu machen?

Nein. Ich habe mit meiner Schwägerin kurz getestet, ob es funktionieren würde - wir haben das blaue Verlobungskleid, den Ring besorgt und meine Haare von einem Stylisten legen lassen. Dann haben wir Fotos an die Lokalzeitung geschickt. Ein paar Tage später kamen schon die ersten Aufträge rein.

Kate Middletons Haarpracht wird ja allseits bewundert. Wie bekommen Sie eine so perfekte Kopie der Prinzessinnen-Mähne hin?

Das war wirklich der schwierigste Punkt. Kate hat dieses wunderbar glänzende, dicke Haar - meines ist allerdings eher fein. Ich brauchte Haarverlängerungen und stapfe seitdem sehr, sehr oft zum Friseur!

Was macht man als Doppelgängerin der zukünftigen Königin denn sonst so den ganzen Tag?

Ich lese natürlich alle Magazin-Geschichten über Kate und kaufe dann die exakt gleichen Outfits, die sie auch trägt. Manche Gesten, zum Beispiel die Art, wie sie sich die Haare aus der Stirn streicht, musste ich erst einstudieren. Im Gegensatz zu ihr habe ich einen ziemlich starken Dialekt. Jetzt nehme ich also auch noch Ausspracheunterricht. Und dann werde ich natürlich für Auftritte gebucht...

Skurriler Auftritt fürs japanische Fernsehen

... bei denen Sie skurrile Dinge tun dürfen?

Ja, fürs japanische Fernsehen musste ich die Hochzeitsroute von Diana und Prinz Charles durch London in einer Kutsche abfahren. Das war wirklich lustig, weil der Verkehr zum Erliegen kam und alle "Kate! Kate!" gerufen haben. Interessanterweise kommt das größte Interesse aus Deutschland. Am 29. April, dem Tag der Hochzeit, reise ich für einen Auftritt nach Berlin.

Würden Sie denn mit der echten Kate Middleton tauschen wollen?

Definitiv nein! Ich bin ja ebenfalls viel auf Reisen, werde begutachtet und muss vor Menschen auftreten - und das macht großen Spaß. Aber ich würde das nicht rund um die Uhr und mein Leben lang machen wollen. Ich glaube, Kate Middleton steht unter großem Druck - ich hingegen kann mich einfach abschminken, umziehen und bin wieder die alte Kate Bevan aus Stafford.

Wie verstehen Sie sich denn mit Ihrem Prinzen, dem William-Doppelgänger Andy Walker?

Zum Glück waren Andy und ich gleich auf einer Wellenlänge. Für zwei Fremde ist es ja gar nicht einfach, bei Auftritten so überzeugend zu turteln wie zwei echte Verlobte. Außerdem sind Prinzen selbst unter den Doppelgängern knapp - es gibt nur drei in Großbritannien, die Williams Körpergröße und den schwindenden Haaransatz haben. Mittlerweile sind wir ein eingespielter "double act".

Sind Sie dem Original eigentlich schon einmal begegnet?

Leider nein. Ich frage mich, ob Kate Middleton mich manchmal in der Zeitung sieht und was sie dann denkt. Ihre Hochzeit hilft mir ja in gewisser Weise, die Schulden meiner eigenen Trauung abzuzahlen. Also: Danke, Kate Middleton - in jeder Hinsicht!