Liebt effektvolle Oberbekleidung: der britische Sänger Mick Jagger von den Rolling Stones. Foto: AP

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: Mick Jagger.

Stuttgart - Willst du gelten, musst du blenden: Wie keine zweite Band auf diesem Planeten beherrschen die Rolling Stones die Kunst des glamourösen Auftritts. Woher die Inspiration kam, erfuhr man vor Jahren, als Mick Jagger in einem Interview mit der britischen Zeitung „The Sun“ erzählte, dass er ein Fan von James Brown sei. Jagger gab zu, dass er den legendären Funk-Musiker zeitweise sogar imitiert habe: „Ich habe einige seiner Schritte ausprobiert. Ich habe ihn wirklich schlecht imitiert, aber es machte Spaß.“

Viriler Funk-Adonis

Spaß an seiner eigenen Musik hat Mick Jagger offensichtlich immer noch und glücklicherweise auch keine altersbedingten Kopf- und Gliederschmerzen. Der Sänger der Rolling Stones zuckt und hüpft im zarten Alter von 74 Jahren auf den Konzertbühnen dieser Welt immer noch wie ein von Stromschlägen gepeinigter Funk-Adonis. Damit man seine virile Show nicht übersieht, schmückt Jagger seinen drahtigen Oberkörper gern mit Klamotten, die doll glitzern oder schimmern und normalerweise als Arbeitskleidung moldawischer Edelprostituierten durchgehen. Was seltsam ist, denn nur Jagger kann das tragen, ohne sich zum Deppen zu machen.

Vorbild James Brown

Die Jacken sind oft mit Pailletten besetzt, die Sakkos aus Samt und Satin genäht. Beim Stones-Konzert in Hamburg vor einigen Tagen löste Jagger erneut den großen Tussi-Alarm aus. Im Paillettenblouson erinnerte der Mann an eine wild tanzende Dorfdiskokugel – und an sein seliges Vorbild James Brown, der es ebenfalls ordentlich glitzern ließ.