Küchenchef Peter Hagen im Restaurant "Ammolite". Der 35-Jährige ist der Überraschungssieger der diesjährigen Sternevergabe des renommierten «Michelin»-Führers. Er ist der einzige Sternekoch, dessen Restaurant sich in einem Freizeitpark befindet. Foto: dpa

Sterneregen wie noch nie: Die Feinschmecker haben es seit Donnerstag wieder schwarz auf weiß: Im neuen „Michelin“ behauptet sich Baden-Württemberg als das deutsche Schlemmerland. Die Restauranttester ließen soviele Sterne regnen wie noch nie.  

Sterneregen wie noch nie: Die Feinschmecker haben es seit Donnerstag wieder schwarz auf weiß: Im neuen „Michelin“ behauptet sich Baden-Württemberg als das deutsche Schlemmerland. Die Restauranttester ließen soviele Sterne regnen wie noch nie.

Karlsruhe/Berlin - In Baden-Württemberg strahlen soviele Schlemmer-Sterne wie nie zuvor. Nach 58 Häusern im Vorjahr zeichnet der neue „Michelin“-Führer Deutschland in diesem Jahr 67 Restaurants im Südwesten für die gute Küche aus. Das ist deutschlandweit spitze. „Die Nähe zu Frankreich, viele Weinanbaugebiete - die Menschen hier haben einfach schon immer einen Faible für gutes Essen gehabt“, sagte „Michelin“-Chefredakteur Ralf Flinkenflügel der Nachrichtenagentur dpa.

Allein zwölf Restaurants erhielten erstmals einen Stern - so viele Neuzugänge in dieser Kategorie wie in keinem anderen Bundesland. Ausgezeichnet wurden dabei unter anderem die „Rose“ in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) sowie der „Gasthof Krone“ in Waldenbuch (Kreis Böblingen), die schon im vergangenen Jahr als Anwärter gegolten hatten. Mit dem „ammolite - The Lighthouse Restaurant“ befindet sich nun ein Sterne-Lokal in einem Vergnügungspark - mitten im Europapark Rust.

Nur drei Sterne verloschen: Im Heidelberger „schwarz Das Restaurant“ ging mit dem Küchenchef auch der Stern. Die „Oberländer Weinstube“ in Karlsruhe konnte mit verändertem Konzept das Niveau nicht halten. Die „Zirbelstube“ im Hotel Victoria in Bad Mergentheim gab ebenfalls einen Stern ab.

Deutschlandweit kürte der Schlemmerführer 274 Sterne-Restaurants

Im Schwarzwald-Städtchen Baiersbronn, das bereits zwei von drei baden-württembergischen Drei-Sterne-Restaurants beherbergt, erhielt das „Schlossberg“ mit Spitzenkoch Jörg Sackmann einen zweiten Stern. „Wenn man bedenkt, wieviele Einwohner der Ort hat, dann ist das ganz und gar erstaunlich“, sagte Flinkenflügel. Harald Wohlfahrt verteidigte am Donnerstag pünktlich zu seinem 58. Geburtstag in der Baiersbronner „Schwarzwaldstube“ seinen dritten Stern nun schon im 22. Jahr - ein einsamer Rekord. Auch das „Restaurant Bareiss“ bleibt erwartungsgemäß in dieser Spitzenliga, ebenso wie das „Amador“ in Mannheim.

Baden-Württemberg behauptet mit drei Drei-Sterne-Restaurants, vier Zwei-Sterne- und 60 Ein-Sterne-Lokalen seinen unangefochtenen Spitzenplatz als Bundesland mit der höchsten Sternedichte wie auch den meisten Sterne-Häusern. Bayern liegt auf Platz zwei mit 45 Sterne-Lokalen; gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 44.

Deutschlandweit kürte der Schlemmerführer am Donnerstag 274 Sterne-Restaurants - darunter auch das frischgebackene Drei-Sterne-Lokal „Restaurant Überfahrt Christian Jürgens“ im bayerischen Rottach-Egern. Mit nun elf Drei-Sterne-Restaurants liegt die deutsche Spitzengastronomie damit in Europa auf Platz zwei hinter Frankreich. Dort gibt es gleich 27 Drei-Sterne-Lokale.