Die Schule erhielt eine komplett neue Fassade, die Teil des Problems ist. Foto: /Horst Rudel

Das Geldvernichtungsprogramm bei der Sanierung der Geislinger Schule wurde während der Bauzeit zwar beklagt aber nicht gestoppt – das hat wahnwitzige Folgen.

Geislingen - Das Michelberg-Gymnasium Geislingen ist ein Fass ohne Boden und damit eine Katastrophe für die städtischen Finanzen. Bereits während der Sanierung sind die Kosten komplett aus dem Ruder gelaufen. Nun tritt das ganze Ausmaß der völlig missglückten Sanierung zu Tage. Und jetzt wird es für Geislingen richtig teuer, denn zu den bisher mit 21 Millionen Euro bezifferten Sanierungskosten, die völlig vergebens waren, könnten weitere Kosten in Höhe von 25 bis 37 Millionen Euro dazukommen – für eine Sanierung der Sanierung oder für einen kompletten Neubau.

Das Geldvernichtungsprogramm wurde nicht gestoppt

Allein schon die Begrifflichkeiten belegen, dass sich in der Fünftälerstadt jahrelang ein wahnwitziges Geldvernichtungsprogramm zutrug, das zwar beklagt, aber nicht gestoppt wurde. Wie kann es sonst sein, dass die Kommune erst externe Sachverständige einschaltete, als die baulichen Mängel nicht mehr zu übersehen waren und der naturwissenschaftliche Schultrakt wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste?

Bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung und ökologischen Thematik hätte die Stadt Geld in das Kosten- und Qualitätsmanagement investieren müssen, zumal das Personal im Bauamt zuvor wohl ausgedünnt worden war. Zur Aufarbeitung der Misere gehört es auch, diese Fehler jetzt in aller Offenheit zu benennen.