Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow Foto: dpa

Friedesnobelpreisträger Michail Gorbatschow richtet einen flammenden Appell an Präsident Putin und ruft ihn zur Zurückhaltung auf: "Wenn der Staat angerührt wird, dann werden dort alle hineingezogen."

Friedesnobelpreisträger Michail Gorbatschow richtet einen flammenden Appell an Präsident Putin und ruft ihn zur Zurückhaltung auf: "Wenn der Staat angerührt wird, dann werden dort alle hineingezogen."

 

Moskau - Der russische Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow hat angesichts der Eskalation im Ukraine-Konflikt vor einem "schrecklichen Blutvergießen" in Europa gewarnt.

Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich der Konflikt etwa durch ein militärisches Eingreifen Russlands zu einer internationalen Krise ausweite, mahnte der 83 Jahre alte ehemalige Sowjetpräsident.

"Wenn der Staat angerührt wird, (...) dann werden dort alle hineingezogen. Wir könnten dann zu einem schrecklichen Blutvergießen in Europa kommen. Das darf nicht zugelassen werden", sagte Gorbatschow. Zahlreiche Politiker hatten zuletzt vor einem möglichen Weltkrieg gewarnt.

Gorbatschow kritisierte, dass es trotz mehrfacher Ankündigungen in der umkämpften Ostukraine noch immer keine Fluchtkorridore für Zivilisten gebe. Schulen und Krankenhäuser würden zerstört. "Es muss alles dafür getan werden, damit das gegenseitige Töten aufhört. Es ist doch ein Volk", sagte Gorbatschow. Eine entscheidende Rolle bei der Konfliktlösung komme den Vereinten Nationen, der EU und den Konfliktparteien zu, betonte der Politiker.