Michael Schumacher (rechts) und Felipe Massa fuhren 2005 und 2006 gemeinsam bei Ferrari. Foto: EFE

Michael Schumachers frühere Teamkollegen Nico Rosberg, Rubens Barrichello und Felipe Massa haben den Formel-1-Rekordweltmeister aus Kerpen anlässlich seines 50. Geburtstags am Donnerstag mit emotionalen Worten gewürdigt.

Brackley - Michael Schumachers letzter Formel-1-Rennstall Mercedes hat den Rekordweltmeister anlässlich seines 50. Geburtstages für seine Verdienste gewürdigt. „Als Fahrer hat Michael die Formel 1 mit seinem Auge fürs Detail und seinem technischen Verständnis zu einem völlig neuen Level geführt“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Donnerstag. „Er hat alles mit großer Entschlossenheit getan, von den Debriefs (Nachbesprechungen) mit seinen Ingenieuren bis hin zum Fitness-Training. Und er war immer auf der Suche nach neuen Wegen, um seine Leistung auf der Strecke zu verbessern.“

Schumacher wurde siebenmal Weltmeister und gewann 91 Grand Prix. Nach elf Jahren bei Ferrari beendete der Kerpener Ende 2006 seine Karriere, gab von 2010 bis 2012 aber nochmal ein Comeback bei Mercedes. „Michael hatte einen enormen Einfluss auf die Formel 1“, sagte Wolff über Schumacher, der 1990 in das Juniorprogramm von Mercedes aufgenommen wurde. „Er hat nicht nur einen unglaublichen Rekord aufgestellt - einen Rekord, der bis heute ungebrochen ist - sondern den Sport auch für immer verändert.“

Schumacher leistete in seinen drei Formel-1-Jahren beim heutigen Weltmeister-Rennstall Mercedes wichtige Aufbauarbeit. „Michael ist einer der Gründungsväter unseres Erfolgs in den vergangenen fünf Jahren“, lobte Wolff. „Er hat eine entscheidende Rolle gespielt, als wir wieder in die Formel 1 eingestiegen sind, und ist eine der Personen, die das Fundament für unseren Erfolg in den Folgejahren gelegt haben.“

Emotionale Worte von Weltmeister Nico Rosberg

Auch frühere Teamkollegen haben den Formel-1-Rekordweltmeister aus Kerpen anlässlich seines 50. Geburtstags am Donnerstag mit emotionalen Worten gewürdigt. 2016er-Weltmeister Nico Rosberg, der mit Schumacher nach dessen Comeback von 2010 bis 2012 für Mercedes fuhr, denkt vor allem die Arbeitsethik des knapp 16 Jahre älteren Rheinländers zurück. „Als Teamkollege habe ich begriffen, warum er sieben WM-Titel gewonnen und der beste Formel-1-Pilot geworden ist“, sagte der gebürtige Wiesbadener der Gazzetta dello Sport.

Rosberg führte aus: „Schumacher setzte sich 100-prozentig ein, sowohl im Privatleben, als auch als Pilot. Er war ein Vorbild für mich. Es war interessant zu beobachten, wie er arbeitete und wie viel Aufmerksamkeit er in Details setzte. Mit ihm zusammenzuarbeiten, war ein wichtiger Moment in meiner Karriere. Ich habe ihn drei Jahre in Folge besiegt. Das hat mir einen unglaublichen Elan gegeben, das hat meinen Selbstwert gesteigert.“

Der Brasilianer Rubens Barrichello, an dessen Seite Schumacher von 2000 bis 2004 seine fünf WM-Titel für Ferrari gewonnen hatte, erklärte, er sei „stolz auf das, was wir zusammen bei Ferrari aufgebaut haben“. Der 46-Jährige führte aus: „Als ich den Vertrag mit Ferrari unterzeichnete, wusste ich, dass ich mich mit einem der besten Piloten der Welt messen musste. Auch wenn es Momente gab, in denen wir uns nicht einig waren, war unsere Beziehung sehr stark.“

„Für mich bist du ein außerordentlicher Mensch“

Der Brasilianer Felipe Massa (37), Schumachers letzter Teamkollege bei Ferrari zwischen 2005 und 2006, erinnert sich gern an die Offenheit des 91-maligen Grand-Prix-Siegers zurück. „Lieber Schumi, für mich bist du ein außerordentlicher Mensch. Ich vergesse nicht die Hilfe, die du mir in meiner Karriere geleistet hast. Ich spreche nicht nur von Ratschlägen, in denen du ein Meister, ein Professor warst. Du hast mir auch geholfen, als du Ende 2006 dein Karriereende beschlossen hast. Ferrari hatte sich für die nächste Saison schon für Kimi Räikkönen entschieden. Hättest du dich nicht zurückgezogen, hätte es für mich bei Ferrari keinen Platz mehr gegeben.“

Schumacher ist seit seinem folgenschweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 in Meribel nicht mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten. Bei dem Sturz hatte der gebürtige Kerpener ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten.