Schwimmstar Michael Phelps bei dem Olympischen Spielen in London 2012. Foto: dpa

22 Olympia-Medaillen hat Michael Phelps zu Hause - doch auf diesen Lorbeeren will sich der Rekord-Schwimmer offenbar nicht ausruhen. Nun beendet er seinen Ruhestand.

22 Olympia-Medaillen hat Michael Phelps zu Hause - doch auf diesen Lorbeeren will sich der Rekord-Schwimmer offenbar nicht ausruhen. Nun beendet er seinen Ruhestand.

Berlin - Rekord-Olympiasieger Michael Phelps taucht nach knapp zwei Jahren aus dem Schwimm-Ruhestand auf - und das schon nächste Woche.

In einer nüchternen Mitteilung versteckte der US-Schwimmverband die elektrisierende Nachricht von der Rückkehr des erfolgreichsten Athleten der Olympia-Geschichte. Der 28-Jährige wird vom 24. bis 26. April bei einem Meeting in Mesa im US-Bundesstaat Arizona in einem Becken voller Stars testen, was er knapp zwei Jahre nach dem 18. Olympiasieg in London noch drauf hat.

"Er macht es, weil er es möchte - es gibt keinen Druck von außerhalb", betonte sein Trainer Bob Bowman. Es könnte Phelps' erste Etappe auf dem Weg zu seinen fünften Spielen 2016 in Rio de Janeiro sein, Bowman dämpfte allerdings erst einmal die Erwartungen. Nach dem Meeting soll über die weiteren Schritte gesprochen werden.

Keine große Überraschung

Eine große Überraschung war die Ankündigung des Starts nicht mehr. Vor wenigen Monaten hatte Phelps Gerüchte um ein mögliches Comeback nicht mehr dementiert. "Nichts ist in Stein gemeißelt", sagte er damals. Am Montag schwieg Phelps zunächst, auf Facebook hatte er am Sonntag Profigolfer Bubba Watson zum Masters-Triumph gratuliert.

Nun soll es bei dem Meeting in Arizona nach Angaben des US-Verbandes für den 22-fachen Olympia-Medaillengewinner Phelps auch zu einem Wiedersehen mit seinem Rivalen Ryan Lochte kommen. Phelps' langjähriger Trainer Bowman will den Rennen nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Ich denke, er wird ein bisschen testen und schauen, wie es geht. Es ist kein vollständiges Comeback", sagte Bowman der Nachrichtenagentur AP. Allerdings scheint schwer vorstellbar, dass sich Phelps eine große Blöße geben will.

"Seine Form ist gut genug"

Phelps sei ziemlich weit von seiner Topform entfernt, betonte Bowman indes. "Er ist seit September wieder ganz gut in Form gekommen. Er muss sich sicher nicht schämen. Seine Form ist gut genug, um in einem Wettkampf zu schwimmen", fügte der Coach aber hinzu. Phelps trainiert von Montag bis Freitag bei Bowman im North Baltimore Aquatic Club.

Am ersten Tag der Wettbewerbe in Mesa wird Phelps über 100 Meter Freistil und 100 Meter Schmetterling antreten. Sollte er sich für die Finals qualifizieren, wird er entscheiden, in welchem Endlauf er antritt. Für den zweiten Tag sind laut Bowman die 50 Meter Freistil und eventuell "nur zum Spaß" die 50 Meter Schmetterling geplant. Phelps will kürzere Strecken und Staffeln schwimmen und auf Starts in den kraftraubenden Lagen-Wettbewerben verzichten.

Für die weiteren Grand-Prix-Meetings in Charlotte in North Carolina sowie im kalifornischen Santa Clara hat Phelps bereits gemeldet. Laut Bowman hat sein Schützling aber noch nicht entschieden, bei welchem er startet. Die Wettbewerbe finden im Mai beziehungsweise Juni statt. Bei entsprechenden Ergebnissen könnte er im August bei den US-Meisterschaften im kalifornischen Irvine antreten. Dort werden die Fahrkarten für die Weltmeisterschaften im Sommer 2015 im russischen Kasan vergeben. "Ich würde nicht sagen, dass das zu 100 Prozent auf dem Schirm ist", sagte Bowman. Ein Jahr später folgen dann die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.

Mit 18 Goldmedaillen ist Phelps der erfolgreichste Sportler in der Geschichte Olympischer Spiele. Mit seinen acht Siegen bei den Spielen 2008 in Peking übertraf er den legendären Mark Spitz, der 1972 in München siebenmal triumphiert hatte und stellte damit einen Rekord auf. 2004 in Athen hatte er seine ersten sechs Olympiasiege gefeiert, 2012 in London kamen noch einmal vier hinzu. Nur beim Olympia-Debüt 2000 in Sydney war der damals 15-Jährige ohne Medaille geblieben.