Michael Hausenblas ist mit seinen Staubsaugern reich geworden. Foto: Archiv Holowiecki

Ein Unternehmer, der unter anderem durch eine Staubsauger-Firma in Filderstadt-Bonlanden steinreich geworden ist, spendiert einer Seniorin Mahlzeiten und einen neuen Fernseher. Wie hat sich das ungleiche Duo kennengelernt?

Filderstadt - Ein Sprichwort besagt: „Über Geld spricht man nicht.“ Ingeborg Maidhof hat es trotzdem gemacht. In der SWR-Sendung „Nachtcafé“ redete die 81-Jährige offen über ihre Altersarmut. Die Frau hat lang in der Hotellerie gearbeitet, kommt mit ihrer Rente aber kaum über die Runden. Nach Abzug aller Kosten bleiben ihr nach eigenen Angaben im Monat 400 Euro zum Leben. Gänge zur Tafel oder zu Mittagstischen gehören für sie zum Alltag. „Man schämt sich“, sagte sie in der Sendung.

Ebenfalls Studiogast war der Multimillionär Michael Hausenblas. Der Verkauf von Staubsaugern hat ihn reich gemacht. Hyla International sitzt in Bonlanden, der Deutschland-Bereich, dessen Chef Michael Hausenblas ist, ist vor einigen Monaten erst nach Altdorf (Landkreis Esslingen) umgezogen.

Das Schicksal der Rentnerin hat den extrovertierten Lebemann bewegt. „Sie ist sehr positiv eingestellt, das hat mir gefallen. Positiv und lebensfroh.“ Nach der Sendung hat er Kontakt zu ihr aufgenommen – und angeboten, ihr unter die Arme zu greifen. Ein Jahr lang bekommt die Bayerin nun ihr Mittagessen fertig gekocht nach Hause geliefert.

„Wenn es uns gut geht, geben wir gern was ab“

Die Kosten in Höhe von 3500 Euro übernimmt der reiche Schwabe. „Die Idee war mir schon während der Sendung gekommen“, und auch einen neuen Fernseher hat Michael Hausenblas Ingeborg Maidhof spendiert, Montage inklusive. Der alte nämlich, auch das erzählte die betagte Frau in der Sendung, war ihr kaputt gegangen, und Geld für ein neues Gerät hatte sie nicht. „Das ist für uns nichts Großes, und sie hat sich riesig gefreut“, sagt Michael Hausenblas. Er fügt hinzu: „Wenn es uns gut geht, geben wir gern was ab.“

Der 52-Jährige betont: Mit der Situation der Seniorin kann er sich identifizieren. Den Schmalhans, den kenne er auch. „Es gab Zeiten, in denen ich von 50 D-Mark die Woche leben musste, da gab es nur Nudeln mit Ei und Haferflocken.“ 18, 19 sei er damals gewesen.

Heute verfügen Michael Hausenblas und seine Frau über ein Vermögen im zweistelligen Millionenbereich. Und das Ende scheint längst nicht erreicht. Bei Hyla brummt das Geschäft – dank Corona. Seit dem Ausbruch der Pandemie sei der Verkauf der Geräte, die nach Herstellerangaben beim Saugen gleichzeitig die Raumluft reinigen, um 20 bis 30 Prozent gestiegen. „Wir haben zwischen Mai und September 852 neue Vertriebspartner eingestellt“, sagt er.

Die Leute fragen ihn oft nach Geld

Viele wollen an Michael Hausenblas’ Reichtumteilhaben. Immer, wenn er im Fernsehen zu sehen sei, bekomme er im Nachgang Briefe von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Geld fragen. „Ich habe in meinem Leben viele Briefe bekommen, sehr viele“, sagt er.

Jedem unter die Arme greifen könne er aber nicht. Im Fall von Ingeborg Maidhof spricht er von einer Patenschaft. Seit der Sendung, die Mitte September ausgestrahlt wurde, habe er zweimal mit ihr telefoniert.

Am Dienstag, 3. November, trifft das ungleiche Duo wieder aufeinander. Beide sind dann zu Gast in der SWR-Landesschau. Die Sendung startet um 18.45 Uhr. Den Zug muss die alte Frau nicht nehmen. Der Multimillionär verspricht: Er lässt sie von einem Fahrer abholen und wieder heimbringen.