Das Wrackteil, das möglicherweise zur MH370 gehörte, wird nach Frankreich gebracht. Foto: dpa

Das auf der Insel La Réunion angespülte Flugzeug-Wrackteil wird nach Frankreich gebracht. Untersuchungen dort sollen Klarheit bringen, ob es sich um ein Teil des vor mehr als einem Jahr verschwundenen Malaysian-Airlines-Passagierflugzeugs handelt.

Paris - Das auf La Réunion angeschwemmte Flugzeugwrackteil soll in den nächsten Tagen in Frankreich untersucht werden. Die Analyse solle in der Nähe von Toulouse in einer Einrichtung der Rüstungsbehörde DGA stattfinden, die zum Verteidigungsministerium gehört, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagabend unter Berufung auf Justizkreise.

Dies solle im Laufe der kommenden Woche geschehen. Das Wrackstück war am Mittwoch auf der französischen Insel im Indischen Ozean gefunden worden. Australiens Vize-Premierminister Warren Truss sieht eine „realistische Möglichkeit“, dass das etwa zwei Meter lange, mit Muscheln besetzte Teil von dem seit 16 Monaten vermissten Malaysia-Airlines-Flug MH370 stammt.

Der US-Nachrichtensender CNN hatte am Mittwoch unter Berufung auf das Umfeld der Ermittlungen berichtet, Vertreter des Flugzeugbauers Boeing meinten, auf Fotos des Fundstücks ein Flügelteil des Typs 777 erkannt zu haben. Derzeit wird nur eine solche Maschine vermisst - die, die für MH370 eingesetzt wurde. Der Fund Hunderte Kilometer vor der Ostküste Afrikas sei eine bedeutende Spur, sagte Truss. Australien koordiniert die Suche nach MH370 im südlichen Indischen Ozean. Dort, etwa 4000 Kilometer von der Fundstelle entfernt, soll MH370 abgestürzt sein. Winde und Strömungen könnten schwimmende Teile über eine so weite Strecke bis nach La Réunion bringen, sagen Meeresforscher.

MH370 war am 8. März 2014 mit 239 Menschen auf dem Weg von Kuala Lumpur in Malaysia nach Peking vom Radar verschwunden. Das Flugzeug flog noch sieben Stunden nach dem letzten Radarkontakt Richtung Süden, wie automatische Satellitensignale nahelegten. Ermittler gehen bislang davon aus, dass die Maschine abstürzte, als der Treibstoff ausging. Niemand weiß, was an Bord passierte. Die Piloten hatten nie Probleme gemeldet. Die Mehrheit der Passagiere stammte aus China.

An dem Wrackteil, das eine Flügelklappe zu sein scheine, sei eine aufgedruckte Nummer gefunden worden, sagte Truss. Das sei vielleicht eine Wartungsnummer. Auch diese könne helfen, die Herkunft des Flugzeugteils zu bestimmen. Die Muscheln auf dem Fundstück sollen von Meeresbiologen untersucht werden.