Wichtige Städte liegen in der Metropolregion Stuttgart. Foto: Archiv

Die Zusammenarbeit in der Metropolregion ist zu wichtig, um sie weiter so stiefmütterlich wie in den Jahren zuvor zu behandeln. Der jetzt geplante Neustart ist die letzte Chance, meint Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Die Arbeitsweise des Koordinierungsausschusses Europäische Metropolregion Stuttgart machte dem Namen alle Ehre: viel geredet, wenig beschlossen. Außer dem erfolgreichen Metropolticket, das die Fahrten in Nachbarverbünde erleichtert und stark nachgefragt wird, kamen allenfalls wortreiche Absichtserklärungen heraus. Das lag auch daran, dass der damalige Stuttgarter OB Wolfgang Schuster, der den Ausschuss als Konkurrenz zur von ihm wenig geliebten Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart installieren wollte und dabei zu Recht von den Nachbaroberbürgermeistern ausgebremst wurde, ziemlich rasch die Lust am Vorsitz verlor. Die Zahl der Sitzungen war gering, die Themen bemüht: Powerpoint-Präsentationen und Palaver statt Politik, Talk statt Taten. Spätestens mit dem OB-Wechsel zu Fritz Kuhnschlief das Gremium ein. Die Trauer hielt sich überall in Grenzen.

Zum Erfolg verdammt

Deshalb ist es konsequent und richtig, dass nun in Kongressen ein neues Instrument für die Zusammenarbeit gesucht wird. Ob es funktioniert, wird sich zeigen. Nötig ist die Kooperation über Kreis- und Regionsgrenzen auf jeden Fall. Im Tourismus, in der Kultur- und der Sportregion wird sie längst auf Arbeitsebene erfolgreich praktiziert. Auch die Mobilität, Thema des ersten Kongresses, macht nicht an Markungsgrenzen halt, weitere Themenfelder wie Gewerbegebiete und Wohnungsbau liegen auf der Hand. Jetzt nur bekannte Wahrheiten neu zu verpacken ist aber auch zu wenig. Insofern muss sich der Kongress an den Ergebnissen messen lassen. Der zweite Anlauf zu einer besseren Zusammenarbeit ist die letzte Chance.