Tanz für den Erhalt des Metropol. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die fünfte Kundgebung der Initiative „Rettet das Metropol“ am Mittwochabend lockte zahlreiche Unterstützer an die Bolzstraße in Stuttgart. Die Gründer der Initiative zeigen sich dennoch nicht allzu siegessicher.

Stuttgart - Rund 120 Menschen versammelten sich am Mittwochabend vor dem Metropol an der Bolzstraße um an der fünften Kundgebung der Initiative „Rettet das Metropol“ teilzunehmen. „Ich habe schon das Gefühl, dass wir mehr geworden sind und sich das Thema rumgesprochen hat“, kommentiert Filmemacher und Gründer der Initiative Goggo Gensch am Abend. Gensch und seine Mitstreiter fordern mit ihrem friedlichen Protest statt einer Boulderhalle ein „Haus der Kulturen, weil das hier fehlt“, so Gensch. Oder um es mit dem Worten von Kolumnist und Moderator des Abends Joe Bauer zu sagen: „Wir brauchen einen Ort der Begegnung“.

Ist eine Kletterhalle notwendig fragen sich manche Teilnehmer

Den Anwesenden Unterstützern geht es am Abend aber nicht nur um die künftige Nutzung als Haus der Kunst und Kulturen. „Das Metropol ist ein historisches Gebäude, das dazu gehört, mir geht es dabei um das architektonische. Für mich würde auch die weitere Nutzung als Kino gut funktionieren“, sagt ein Mann aus Stuttgart-Süd. Und auch eine Frau aus Stuttgart-Obertürkheim ist vor allem hier, weil ihr das Gebäude am Herzen liegt und sie damit Erinnerungen verknüpft: „Ich kenne das Gebäude gut und erachte es für erhaltenswert. Es bedeutet ein Stück Lebensqualität für mich, weil ich hier jedes Jahr beim indischen Filmfestival war“. Einig sind sich die Anwesenden aber bei der entscheidenden Frage, ob eine Kletterhalle im Gebäude eine gute Idee sei: „Da muss man sich ja an den Kopf fassen, das passt überhaupt nicht“, so die Stuttgarterin weiter.

Petition an OB Nopper

Ob die Kletterhalle tatsächlich nicht im Metropol einziehen wird, bleibt abzuwarten. Bei der Petition der Initiative an Oberbürgermeister Frank Nopper, die am 1. April endet, haben laut Gensch bis zum Abend rund 4.800 Menschen unterschrieben. Und auch im Bürgerhaushalt Stuttgart seien mehrere Anträge für den Erhalt eingereicht worden.

Trotz des Zuspruchs aus der Bevölkerung bleibt Gensch bei der Einschätzung der Erfolgsaussichten aber nüchtern: „Auch wenn die Boulderer was finden bleibt abzuwarten, was dann kommt. Es ist noch ein schwieriger Weg und ich schwanke zwischen Optimismus und Skepsis“.