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Der türkischstämmige Rapper Chefket kann die heftige Aufregung rund um den Fußballer Mesut Özil nicht nachvollziehen.

Heidenheim - Der Rapper Chefket, der selbst türkische Wurzeln hat, findet die Debatte um den zurückgetretenen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil übertrieben. „Grundsätzlich ist es mir unverständlich, wie man Fußballer auf so eine Empore heben kann, dass sie von dort aus regelrechte Staatskrisen auslösen“, sagte der gebürtige Heidenheimer und Sohn türkischer Einwanderer, dem „Südkurier“ (Dienstag).

„Leute wie Özil haben sich nicht mehr selbst die Schuhe zugebunden, seit sie 15 sind. Wie soll man von denen eine klare politische Aussage erwarten?“ Das Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan halte er zwar auch für falsch, sagte der 36-Jährige. „Aber es ist lächerlich, Mesut Özil die Schuld daran zu geben, dass Deutschland so früh ausgeschieden ist.“

Özil war Ende Juli aus der DFB-Auswahl zurückgetreten und hatte Rassismus-Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund erhoben. Vor der WM in Russland, bei der die deutsche Mannschaft im Juni in der Vorrunde scheiterte, war der Profi des FC Arsenal wegen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in die Kritik geraten.