Die Wohnung des Mannes wird mit Sprengstoffexperten und Spürhunden durchsucht. Foto: AFP

Ein Jahr nach den Anschlägen in Barcelona und dem nahegelegenen Cambrils laufen in der Region erneut Terrorermittlungen. Ein Mann soll mit einem großen Messer auf Polizisten losgegangen sein.

Barcelona - Nach einem Messerangriff in einer Polizeiwache bei Barcelona haben die Behörden Ermittlungen wegen Terrorverdachts aufgenommen. Ein Mann habe am frühen Montagmorgen wiederholt an einer Polizeiwache in Cornellà de Llobregat geklingelt und sei mit einem Messer auf die Beamten losgegangen, erklärte Vizepolizeichef Rafel Comes.

Der Mann habe zunächst mit den Beamten über eine Gegensprechanlage geredet, sagte Comes. Nachdem er eingelassen worden sei, habe er ein großes Messer gezückt und sich auf Polizisten gestürzt. Der in der Nähe der Wache wohnende Angreifer habe „Allah“ und einige andere Wörter gerufen, die die Beamten nicht verstanden hätten.

Polizei geht fürs Erste von einem Terrorangriff aus

Es handle sich um einen sehr ernsten Vorfall, weil er offenbar geplant habe, Polizisten zu töten. Die Polizei gehe fürs Erste von einem Terrorangriff aus, sagte Comes. Hinweise auf eine Verbindung zu den Anschlägen in Barcelona und dem nahegelegenen Cambrils vor einem Jahr mit 16 Toten lägen nicht vor, sagte er. Die spanischen Geheimdienste unterstützten die Ermittlungen.

Der Angreifer habe Personaldokumente bei sich gehabt, die noch geprüft würden, sagte Comes. Nach bisherigem Stand habe er keine Vorstrafen. Seine Fingerabdrücke würden noch abgeglichen. Seine Wohnung werde von Sprengstoffexperten und Spürhunden durchsucht, dazu sei das gesamte Mietsgebäude zuvor evakuiert worden.

Die Sicherheitsvorkehrungen für die Regionalpolizei seien erhöht worden. Das Innenministerium in Madrid erklärte, der Terroralarm bleibe auf der vierten von fünf Stufen. Stufe vier gilt in Spanien seit 2015 und bedeutet „hohes Risiko“.