Duales Studium oder kaufmännische Ausbildung? Die Jobmesse in Stuttgart gewährte 5500 Berufsstartern am Wochenende Blicke auf potenzielle Arbeitgeber und gab einen Überblick über die Fülle von Angeboten.Sie zeigte aber auch, welche Talente gefragt sind.
Stuttgart - 70 Aussteller – von Aldi bis VW Nutzfahrzeuge – haben sich am Samstag und Sonntag im Carl-Benz-Center Stuttgart präsentiert. Für Besucher eröffneten sich jede Menge Perspektiven, was sich offensichtlich herumgesprochen hat: 5500 Besucher kamen am Sonntag zur Messe.
Ob auf der Suche nach Orientierung im Dschungel der Angebote, oder mit einem genauen Plan im Hinterkopf, auf der Jobmesse war für jeden etwas dabei. Namhafte Firmen aus allen Bereichen boten Beratung zu dualem Studium, Ausbildung oder Berufseinstieg. Die Stadt Stuttgart war ebenso vertreten, wie bigFM oder die Postbank.
Bunt gemischt waren auch die Interessen der Besucher. Hans Göbel sucht mit über sechzig Jahren noch nach neuen Perspektiven, nachdem sein Arbeitgeber den Firmenstandort verlagerte. „Nun muss ich mich noch einmal umschauen, ich will schließlich etwas arbeiten.“
Moritz Mayer will mit dem Abitur in der Tasche ein duales Studium im Bereich Wirtschaft beginnen. „Fündig bin ich noch nicht geworden, aber ich habe ja noch Zeit“, sagt der 19-Jährige. Trauben von Neugierigen scharten sich um den Stand von Fanuc. Eine Kamera am Roboterarm führte vor, welche Prozesse automatisch ablaufen können. „Das ist ein guter Gag, der die Besucher anzieht. Wir suchen Praktikanten, haben aber auch zahlreiche offene Stellen. Auf dieser Messe haben wir schon einige gute Kontakte knüpfen können, der erste Schritt im Bewerbungsprozess ist getan“, sagt Fanuc-Mitarbeiterin Branka Kovacic. Persönliche Kontakte sind eben auch in Zeiten des Internets und der Online-Bewerbungen ein geschätztes Mittel, um Firmen für sich einzunehmen, oder den öffentlichen Auftritt potenzieller Arbeitgeber einzuschätzen.
Bunt war auch der Auftritt des Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmens dispo Tf. Lokführer und Schaffner werden gesucht. Die Firma sucht gezielt Personal für die Region Stuttgart und ist außerdem „damit beauftragt, Bauschutt vom S-21-Projekt abzutransportieren“, sagt Schulleiter Marko Riebe. Das klingt zumindest nach einer Langzeitbeschäftigung.
Defizit beim Bewerben
In Vorträgen konnten sich die Besucher gezielt zum Thema Bewerbung informieren. „Die Jugendlichen bekommen das nicht richtig beigebracht“, vermutet Stefan Süß von der veranstaltenden Werbe- und Messeagentur Barlag das Defizit eher in den Schulen. Zufrieden war er mit dem Ergebnis: „Das war ein sehr erfolgreiches Wochenende. Gerade der Sonntag war sehr gut besucht, trotz VfB-Spiel.“
Auf der Suche nach der größtmöglichen Übereinstimmung zwischen dem, was die Berufsanfänger suchen, und dem, was die Firma braucht, half das so genannte Live-Matching: Passten beide Vorstellungen zusammen, konnte der Besucher ohne Umwege den betreffenden Messestand aufsuchen.