Bei Ditzingen Mobil geht’s um Autos – und um noch viel mehr. Foto: Jürgen Bach

Bei der Auto- und Zweiradmesse „Ditzingen Mobil“ treffen E-Mobilität und technische Neuerungen auf Handel, Erlebnis und Spaß für Kinder.

„Wie die schwarzen und weißen Kissen wechseln – klasse!“ Linus erzählt begeistert vom „Piraten-Kapitän Stinkesocke“ alias Clown und Zauberkünstler Tilo Schoppe. „Super Tricks“ habe der gezeigt, sagt der Achtjährige. „Und Flöhe hüpfen lassen“, ergänzt sein Vater. Seine Mutter weist Richtung Schlossgarten, in dem sich unter anderem ein Karussell dreht. Auch das Spielmobil ist vor Ort, eine Hüpfburg und mehr. „Tolles Kinderprogramm“, sagt sie. „Aber auch sonst ist es spannend, gerade haben wir uns bei den E-Bikes umgesehen. Wir waren schon vor Corona immer wieder hier.“

Hier, das ist die Auto- und Zweiradmesse „Ditzingen Mobil“, die erstmals 2013 im Stadtzentrum stattfand. an diesem Wochenende wurden wieder der Laien, die Marktstraße und Münchinger Straße samt angrenzendem Parkplatz am Schloss zum Messestandort. Stadtbusse transportierten kostenlos, der Sonntag war verkaufsoffen. Und an den Ständen der Aussteller wurde deutlich, wie sehr die Fahrrad- und Autobranche in Bewegung ist. Im Fokus: Elektromobilität und technische Weiterentwicklungen verschiedenster Fahrzeugtypen inklusive Camper.

E-Mobilität ist in den Köpfen angekommen

„Die sind schön. Ich überlege aber, auf ein Pedelec umzusteigen“, sagt ein Besucher, der mit dem Rennrad aus Leonberg zur Messe gekommen ist, zum Verleihsystem Regio-Rad. „Man muss das Fahrrad nicht unbedingt selbst besitzen. Das ist eine prima alternative Mobilitätsmöglichkeit“, kommentiert der 49-Jährige, während sein Mann sich zur Radbörse des 1. Karnevalvereins Leonberg, dann zu Electrify-BW aufmacht, um sich über den Nutzen verschiedener rein elektrischer Fortbewegungsmittel gegenüber dem Individualverkehr zu informieren. Laut Vereinsmitglied Matthias Ott ist E-Mobilität längst in den Köpfen angekommen. „Es wird zunehmend Spezifisches gefragt. Wo kann ich ein E-Auto kaufen? Wo kann man aufladen?“ Und Ulrich Schmidt, im Vereinsvorstand, will mit Mythen zum Thema aufräumen, etwa zu den Batterien. „Das Gros davon wird recycelt.“

Zu den Besonderheiten der Messe gehörten auch das „Sanierung(s)Mobil“, ein rollendes Energiesparhaus von „Zukunft Altbau“ mit Informationen zu Energieeinsparmaßnahmen und Fördermöglichkeiten. Wie man Kinder schützt oder Betrugsmaschen wie den „Enkeltrick“ abwehrt, war indes von der Polizei aus Ditzingen und dem Präsidium Ludwigsburg zu erfahren.

„Das Erlebnis zählt“

„Die Messe bildet die Vielfalt der Stadt ab“, sagt Thomas Müller, seit kurzem Citymanager in Ditzingen. Auf der „Ditzingen Mobil“ suchte er in der „City-Box“ in der Marktstraße mit Besucherinnen und Besuchern das Gespräch – pittoreske Liegestühle standen bereit. „Die City zum Wohnzimmer machen“, erklärt Müller.

Und die Wünsche der Flaneure? Sie zeigen, dass unterschiedliche Bedürfnisse unter einen Hut gebracht werden müssen: Da geht es um Parkplätze und Verkehrsberuhigung. „Einkaufen ist kein Alleinstellungsmerkmal mehr, das Erlebnis zählt“, sagt Citymanager Müller. „Die Frage ist, wie man Innenstädte attraktiver gestaltet, die Aufenthaltsqualität steigert. Dazu gehören auch Sitzmöglichkeiten.“ Und die Bedarfe der Gewerbetreibenden herauszufinden, um den AWD (Aktive Wirtschaft Ditzingen) zu stärken. Er will lokale Partner bündeln und vernetzen, das Ditzinger Wirtschaftsforum in Kooperation mit der Stadt neu auflegen.

Am 22. Mai findet das Gespräch mit der Ditzinger Wirtschaft statt. Zudem hat Müller einen Newsletter aufgelegt. Sein Motto: „Miteinander mehr möglich machen“.