Der Heimroboter Kuri ist 50 Zentimeter groß und soll auch Kindern den Spaß an Technik vermitteln, heißt es bei Bosch. Foto: Bosch

Der Technologiekonzern Bosch will bei der Vernetzung den Trend zur Personalisierung vorantreiben. Der Heimroboter Kuri soll als künstliches Familienmitglied fungieren.

Redwood City/Las Vegas - Einzelne Roboter stehen mit offenen Bäuchen oder blinkenden Augen in der Garage herum. Kabel liegen auf dem Boden neben einzelnen weißen Roboterköpfen. An der Wand hängen Fahrräder. Hier in einer Garage in Redwood City bei Palo Alto im Tech-Mekka Silicon Valley haben 30 Robotik-Ingenieure in den vergangenen Monaten an einem Geheimprojekt gearbeitet: Kuri. Erst jetzt auf der CES in Las Vegas, der weltweit größten Fachmesse für Unterhaltungselektronik, soll das Team von Mayfield Robotics über seinen ersten Heimroboter sprechen. Die Messe beginnt am 5. Januar, doch ihre Neuheiten präsentieren viele Hersteller schon vorher. „Ich freue mich, dass wir jetzt endlich das Ergebnis unserer Arbeit teilen können“, sagt Mike Beebe, der Geschäftsführer und Mitgründer bei Mayfield Robotics in Las Vegas. Das Unternehmen ist ein von der Robert Bosch Start-up GmbH (BOSP) unterstütztes, unabhängiges Start-up.

Die Bosch-Gruppe hat für neue Geschäftsfelder diese eigene firmeninterne Start-up-Plattform gegründet. Sie soll Bosch-Forscher dabei unterstützen, sich auf dem Markt zu etablieren. Sie kümmere sich beispielsweise um Räume, Finanzierung und andere administrative Aufgaben, sagt eine Sprecherin. Die Jungunternehmer können sich so komplett auf ihr Produkt und dessen Markteinführung konzentrieren. Neben Kuri ist der Agrarroboter Bonirob ein Beispiel. Das Bosch Start-up Deepfield Robotics hat den kleinwagengroßen Roboter zur Unterstützung der Pflanzenzucht und Kultivierung von Ackerflächen entwickelt.

Kuri ist 50 Zentimeter groß und mit Mikrofon und Kamera ausgestattet

Der Heimroboter Kuri soll Ende 2017 in den USA auf den Markt kommen. „Wir hoffen, dass Kuri bei den Menschen – vor allem bei den Kindern – Begeisterung für Technologie weckt“, sagt die technische Geschäftsführerin und Mitgründerin Kaijen Hsiao von Mayfield Robotics. Dafür ist der Roboter jedoch ganz schön teuer. Immerhin 699 Dollar (rund 660 Euro) soll Kuri kosten. Der Heimroboter ist etwa 50 Zentimeter groß und mit Lautsprecher, Mikrofon, Kamera und mehreren Sensoren ausgestattet. Das ermöglicht ihm, sich im Wohnraum zu bewegen und sich dabei den kürzesten Weg zu merken. „Kuri interagiert mit den Bewohnern und reagiert beispielsweise auf die Mutter anders als auf das Kind“, teilt Bosch mit. Zudem könne er die Eltern auswärts informieren, wenn ihre Kinder nach Hause kommen.