Musste das wirklich sein? Friedrich Merz attackiert seine eigene Partei Foto: Getty

Merz hält der CDU vor, die AfD nicht ernst genug zu nehmen – und tut sich damit keinen Gefallen, kommentiert unser stellvertretender Chefredakteur Wolfgang Molitor

Stuttgart - Es wäre wohl auch zu schön gewesen – eine mehrwöchige Kandidaten-Kür für den vakanten Parteivorsitz, der die CDU trotz aller unterschiedlichen Charaktere eint und aufrüttelt. Ein Wettbewerb, der inhaltliche Schärfungen befördert, ohne langjährige Grundpositionen zur Disposition zu stellen. Der Mut macht und Lust auf Neues. Der Auftakt in Lübeck schien vielsprechend. Doch zur Halbzeit droht die faire, wenngleich frische Inszenierung, die Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn oder Friedrich Merz als Angela Merkels Nachfolger unbeschädigt an die CDU-Spitze tragen soll, aus den Fugen zu geraten.