Schwieriges Verhältnis: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Foto: AFP/Dominique Jacovides

Das endlose Postengeschacher beim jüngsten EU-Gipfel ist auch auf die Uneinigkeit zwischen Deutschland und Frankreich zurückzuführen. Deren Verhältnis muss künftig professioneller werden, fordert der Brüssel-Korrespondent Markus Grabitz.

Brüssel - Neulich sagte ein hochrangiger Politiker: „Die Beziehungen zwischen Merkel und Macron sind nicht unbedingt mehr von Liebe geprägt.“ Nun ist Liebe keine Kategorie der Politik. Schon gar nicht im Verhältnis zwischen Staats- und Regierungschefs. Klar ist aber, dass zwischen Paris und Berlin Ernüchterung eingetreten ist. Auch im persönlichen Verhältnis zwischen Angela Merkel und Emmanuel Macron. 2017 hatten sich „Mercron“ bei Gipfeln noch die Bälle gegenseitig zugeworfen. Die Erwartung war groß, dass sie, die erfahrene Europapolitikerin, und er, der charismatische visionäre Stürmer, gemeinsam einen Aufbruch für Europa schaffen würden. Davon ist so gut wie nichts übrig geblieben, wie das Geschacher beim jüngsten EU-Gipfelgezeigt hat.