Miroslav Klose erhält die Goldene Victoria von Angela Merkel. Foto: dpa-Zentralbild

Dieses Mal ist es ein anderer Pokal: Nicht für Tore, nicht für Siege, sondern für den Menschen Miroslav Klose. Der Fußball-Weltmeister kam als kleiner Junge mit seinen Eltern aus Polen nach Deutschland. Kanzlerin Merkel würdigte ihn als „wunderbares Vorbild“.

Dieses Mal ist es ein anderer Pokal: Nicht für Tore, nicht für Siege, sondern für den Menschen Miroslav Klose. Der Fußball-Weltmeister kam als kleiner Junge mit seinen Eltern aus Polen nach Deutschland. Kanzlerin Merkel würdigte ihn als „wunderbares Vorbild“.

Berlin - Die Bundeskanzlerin persönlich hielt die Laudatio auf den „besten Stürmer Deutschlands“ - Miroslav Klose. „Sie haben sich ins Herz der Nation gespielt“, erklärte Angela Merkel und zwinkerte dem Ausgezeichneten zu. „Sie haben schon viele Pokale in der Hand gehalten. Dieses Mal ist es ein etwas anderer Pokal, auch den haben sie sich verdient“, betonte die Kanzlerin. Weltmeister Klose ist am Donnerstag in Berlin mit dem Integrationspreis „Goldene Victoria“ geehrt worden. Der gebürtige Pole ist als Fußballspieler nicht nur zum Liebling der deutschen Fans aufgestiegen, er blieb in 13 Jahren Nationalmannschaft auch immer bodenständig und bescheiden.

Seine 137 Länderspiele stehen auch für Beharrlichkeit, seine 71 Tore im Trikot des nun viermaligen Weltmeisters für Toleranz. „Die Nationalmannschaft ist das beste Beispiel für Integration“, betonte Klose bei der Festveranstaltung mit rund 600 Gästen im Auswärtigen Amt. „Wir müssen aber noch mehr versuchen, aufeinander zuzugehen und einander zu verstehen“, ergänzte der Stürmer, der bei Lazio Rom möglichst „noch zwei Jahre auf höchstem Niveau“ spielen will.

In einer Laudatio würdigte die Bundeskanzlerin als Schirmherrin der Deutschlandstiftung Integration den 36 Jahre alten Profi als Bespiel dafür, was Menschen mit ausländischen Wurzeln „im weltoffenen Deutschland“ schaffen können. „Sie sind ein großartiger Sportler, ein starker Sympathieträger und ein wunderbares Vorbild im Fußball und im Miteinander im alltäglichen Leben“, sagte die CDU-Politikerin. Bei dieser Auszeichnung würden nicht nur Tore zählen, „da zählt, wie Sie den Umzug von Polen nach Deutschland gemeistert haben“.

Der Fußball habe ihm geholfen, in Deutschland heimisch zu werden, machte der WM-Rekordtorschütze deutlich. Mit acht Jahren war Klose in seine neue Heimat gekommen. „Der Anfang ist immer schwer. Ich musste in die vierte Klasse und bin freiwillig in die zweite gegangen, weil ich kein Wort verstanden habe“, erinnerte er sich. Nach einem Jahr kannte er die Sprache, er startete eine Karriere, die ihn nicht gleich nach oben führte.

„Man sollte den Glauben nie aufgeben, man sollte sich immer kleine Ziele setzen und sich von Hindernissen nicht abhalten lassen“, riet Klose Menschen mit Migrationshintergrund. Er selbst hat es geschafft - im Sommer 2014 wurde er Weltmeister und trat aus dem DFB-Team zurück. Die Deutschlandstiftung Integration, die 2008 vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) gegründet wurde, sieht den Weg Kloses als Beispiel dafür, dass erfolgreiche Integration eine Gesellschaft bereichern und stärker machen kann.