Nächtlicher Polizeieinsatz in Esslingen (Symbolbild). Foto: dpa

In Esslingen ist es in kurzer Folge zu zwei Vorfällen gekommen, bei denen eine größere Personengruppe Menschen mit Migrationshintergrund attackierte. Die Polizei prüft, ob es einen Zusammenhang gibt.

Esslingen - In Esslingen ist es sowohl am Freitagabend als auch am Samstagmorgen zu körperlichen Angriffen durch eine größere Personengruppe gekommen. Laut Polizei ist noch unklar, ob die beiden Fälle in einem Zusammenhang stehen.

Wie die Polizei berichtet, saßen drei Männer irakischer Staatsangehörigkeit am späten Freitagabend gegen 23.15 Uhr auf Sitzbänken im Merkel-Park in Esslingen, als sie von einer etwa zehnköpfigen Gruppe angegriffen wurden. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden die drei Männer ohne Vorwarnung von der Gruppe geschlagen und teilweise auch noch getreten, als sie bereits am Boden lagen. Im Verlauf der Auseinandersetzung soll einem der Geschädigten eine Flasche auf den Kopf geschlagen worden sein.

Die drei Angegriffenen erlitten leichte Verletzungen, wobei einer vor Ort vom Rettungsdienst versorgt wurde und zwei zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht wurden.

Die Angreifer flüchteten vor dem Eintreffen der Polizei in Richtung Bahnhof beziehungsweise Landratsamt. Laut Beschreibung soll es sich um vermutlich türkischstämmige Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren gehandelt haben. Das Polizeirevier Esslingen hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.

Bis zu 30 Personen attackieren Flüchtlingsunterkunft

Der zweite Vorfall passierte am frühen Samstagmorgen gegen 3.10 Uhr. Laut Polizei verschafften sich etwa 20 bis 30 Personen, zum Teil mit Stangen und Eisenketten bewaffnet, Zutritt zum Gelände der Flüchtlingsunterkunft in der Fleischmannstraße in Esslingen. Sie schlugen gegen Rollläden und Hauswände und forderten die Bewohner der Unterkunft lautstark auf, herauszukommen.

Der nwesende Sicherheitsdienst rief sofort die Polizei. Doch beim Eintreffen der ersten Streifen waren die Angreifer schon nicht mehr auf dem Gelände.

Personen wurden bei diesem Vorfall laut Polizei nicht verletzt. An den Gebäuden entstand nach ersten Schätzungen ein Sachschaden in Höhe von 500 Euro.

Nach den bisherigen Erkenntnissen soll sich diese Gruppierung laut Polizeiangaben aus überwiegend türkischstämmigen Personen im Alter von 17 bis 25 Jahren zusammengesetzt haben. Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen hat Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs aufgenommen.

Ob die beiden Vorfälle von Freitagabend und Samstagmorgen in einem Zusammenhang stehen, ist laut Polizei noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.