Bundeskanzlerin Merkel ist zu Besuch bei Frankreichs Präsident Macron. Foto: AP

Deutschland und Frankreich wollen die Reform der Europäischen Union gemeinsam vorantreiben. Das hat Merkel am Freitag in Paris gesagt.

Paris - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich entschlossen gezeigt, gemeinsam mit Frankreich die Reform der Europäischen Union (EU) voranzutreiben. Ein gemeinsames Vorgehen sei „notwendiger denn je, denn Europa muss geschlossen agieren in einer geopolitischen Situation, in der der Multilateralismus unter Druck steht“, sagte Merkel am Freitag bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris. „Europa muss da mit gutem Beispiel vorangehen“ und geschlossenen bei der Lösung der weltweiten Krisen vorgehen.

Merkel versicherte Macron die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit: „Wir wollen jetzt gemeinsame Wege finden. Das ist in der Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich immer dann von Erfolg gekrönt gewesen, wenn man auch ehrlich und hart arbeitet.“ Die Kanzlerin deutete aber auch an, dass es nicht zu jedem Vorschlag Macrons Einvernehmen gebe: „Wir sind nicht von Haus aus immer einer Meinung.“ Deutschland und Frankreich hätten in der Geschichte aber schon viel gemeinsam auf den Weg gebracht. „Ich habe den festen Willen, dass wir dies auch erreichen - und ich glaube, wir können es erreichen.“

Der sozialliberale Macron wartet wegen der fast ein halbes Jahr dauernden Regierungsbildung in Deutschland, die erst am Mittwoch beendet worden war, darauf, dass der wichtigste EU-Partner Deutschland auf seine Vorschläge reagiert. Er pocht insbesondere bei der EU-Reform aufs Tempo. Die EU-Staats- und Regierungschefs werden sich in der kommenden Woche (22. und 23. März) in Brüssel treffen.