Immer gewinnt nur die Schnauzbart-Truppe aus Brackley und Stuttgart. Wie lange noch? Foto: dpa

Fünf Rennen, fünf Doppelerfolge für Mercedes – so kann es nicht weitergehen! Fünf nicht ganz ernst gemeinte Tipps, um der Langeweile in der Formel 1 endlich den Kampf anzusagen.

Stuttgart - Trostlos? Richtig! Mercedes siegt die Formel 1 inzwischen kaputt. Gewinnen ja eh immer nur die selben Jungs, Lewis Hamilton oder Valtteri Bottas. Wenn Ferrari schon nicht in der Lage ist, daran etwas zu ändern, dann tun wir es: mit fünf nicht ganz ernst gemeinten Tipps für die Rückkehr der Spannung ins schnellste Geschäft der Welt.

Tipp1: Zucker im Tank

Bewährtes Mittel kleinkrimineller Tunichtgute in den siebziger und achtziger Jahren. Da dauert es dann nicht mehr lange, bis die Silberpfeile mit einem gepflegten Kolbenfresser die Start-Ziel-Gerade entlang röcheln. Dieses Überholmanöver packt Sebastian Vettel dann auch mit flachgestelltem Heckflügel in der DRS-Zone. Seine Frage über Boxenfunk – „Was ist denn los mit den Jungs?“ – kommentieren die Ferrari-Strategen mit den Worten: „Keine Ahnung.“ Was natürlich geflunkert ist. Ratschläge für solch einen Manipulationsakt in tiefer Nacht können von dunklen Gestalten im näheren Umfeld des ehemaligen Teamchefs Flavio Briatore eingeholt werden. Für ein in bar zugestecktes Honorar in starker Währung, versteht sich.

Tipp 2: Zufallsgenerator

Wer der Schnellste im Qualifying ist, steht nicht zwangsläufig auf der Pole-Position. Ein Zufallsgenerator, der mindestens den hohen Ansprüchen der Quick-Tipp-Software herkömmlicher Toto-Lotto-Annahme-Stellen genügen muss, spukt ohne Wiederholungen die Zahlen von eins bis zwanzig aus. Derjenige, der das Qualifying gewonnen hat, darf immerhin als Erster seinen Schein aus dem Automaten ziehen. Da es für Alphatiere wie Lewis Hamilton ja überhaupt nicht in Frage kommt, sich in einer Schlange hinter den anderen anzustellen, wird er sich im Qualifying trotzdem reinhängen als gäbe es es kein Morgen mehr. Der Zufallsgenerator sucht sich überdies drei Rennen pro Saison aus, in denen der Schnellste des Qualifyings von hinten startet und der Langsamste von ganz vorn. Eine echte Chance für Leute wie Robert Kubica.

Tipp 3: Bleiwesten

Wer einen Grand Prix gewinnt, muss im nächsten Rennen mit einer Bleiweste ins Auto steigen – wird reden da von einem Zusatzgewicht von 20 Kilogramm. Mit diesem Verfahren haben schon Rennserien wie die DTM ihre Zuschauer am Nasenring durch die Manege geführt, um ihre dröge Veranstaltung von Dauersiegern zu befreien und krampfhaft spannend zu machen. Sportlich sinkt der Wert der Formel 1 dann gegen null, aber wenn juckt das schon, wenn mal chronische Podestverweigerer wie Nico Hülkenberg ein Rennen gewinnen. Oder sogar Ferrari-Piloten wie Sebastian Vettel, die in der roten Möhre endlich mal Weltmeister werden wollen – so wie ihr Kindheits-Idol Schumi. Bleiweste natürlich deshalb, weil so ein Formel-1-Bolide im Gegensatz zu den aufgemotzten Familienkutschen der DTM keinen Kofferraum hat.

Tipp 4: Ökonomie

Was, bitteschön, tut die Formel 1 eigentlich für die Umwelt? Heute werden in herkömmlichen Straßenmodellen schon Zylinder abgeschaltet, um den Spritverbrauch zu senken und ökonomischer unterwegs zu sein. Wäre doch auch mal eine Idee für Königsklasse des Motorsports. Am Auto des Fahrers, der zum fünften Mal in Führung liegend den Zielstrich passiert, werden per Lichtschranke einfach mal zwei der vier Töpfe abgeschaltet. Wenn Lewis Hamilton dann erstmals als Zehnter an Start-Ziel vorbeikommt, werden die Zylinder selbstverständlich wieder aktiviert – und die Aufholjagd kann beginnen. Nachteil: Sind nur noch zehn Runden zu absolvieren, haben Vettel und Ferrari realistische Chancen, den Grand-Prix-Sieg einzufahren. Ein oder zwei Runden mehr – und Hamilton ist vermutlich wieder vorn.

Tipp 5: Autotausch

Das Thema Frauentausch gibt’s ja schon in einem Fernsehprogramm für Anspruchsvolle. Anspruchsvoll wird die Formel 1 aber endlich wieder für Lewis Hamilton, wenn die Losnummer auch über die Vergabe des Autos entscheidet. Unsere auf bereits auf das Formel-1-Qualifying übertragene Quick-Tipp-Software kann das problemlos leisten, es ist praktisch nur so, als ziehe man diesmal die Losnummer fürs Spiel 77. Vorteil eines solchen Verfahrens ist, dass alte Rechnungen beglichen werden können. Sollte Kimi Räikkönen, den die skrupellosen Italiener von Ferrari bereits zweimal rausgeworfen haben, ein rotes Auto ziehen, dann wird er ihnen die Karre schon im entsprechenden Zustand zurückbringen – am Haken eines Bergungsfahrzeugs. Der Nachteil ist: Sollte Hamilton im Ferrari gewinnen und Vettel im Mercedes Vierter werden, dann ist die Karriere des Heppenheimers zerstört. Und der Sieger wäre derselbe.