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Die Besetzung des zweiten Cockpits beim deutschen Formel-1-Team Mercedes Grand Prix und damit ein mögliches Comeback des siebenmaligen Weltmeisters stehen wohl erst nach Weihnachten fest.

Hamburg/Abu Dhabi - In Sachen Michael Schumacher ist Geduld gefragt. Die Besetzung des zweiten Cockpits beim deutschen Formel-1-Team Mercedes Grand Prix und damit ein mögliches Comeback des siebenmaligen Weltmeisters stehen wohl erst nach Weihnachten fest. "Wir haben mit Nico Rosberg bereits einen exzellenten Fahrer verpflichtet und werden Anfang des nächsten Jahres wissen, wer der zweite ist", erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche bei einem PR-Termin in Abu Dhabi. "Wir wollen die besten Fahrer in unserem Fahrzeug sehen", sagte er weiter.

Dass nach so vielen Jahren, "in denen wir keinen deutschen Fahrer hatten", Rosberg für die Marke aus Stuttgart fahren wird, sei eine eine tolle Sache, meinte Zetsche. Man sei froh, "jetzt mit einem Silberpfeil auch für unser Heimatland, für Deutschland, fahren können", ergänzte der Mercedes-Boss. Es sei sicherlich attraktiv, "wenn zumindest ein deutscher Pilot am Steuer sitzt, auch wenn es keine Notwendigkeit ist".

Bleibt die Frage nach dem zweiten Piloten. Team-Geschäftsführer Nick Fry sagte ebenfalls in Abu Dhabi, dass man "bedauerlicherweise" zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts sagen könne. Allerdings meinte er auch, dass man nicht nur in seinem Team, sondern in der gesamten Formel 1 hoffe, dass Schumacher zurückkehrt. Für Mercedes Grand Prix wäre Schumacher, der von Rivale Ferrari bereits Grünes Licht bekam, "sehr gut". Eine deutsche Fahrerpaarung bezeichnete Fry als "formidabel".

Auf Duelle mit dem 250-maligen Grand-Prix-Starter, 91fachen Rennsieger und siebenmaligen Weltmeister würde sich nicht nur Rosberg freuen, der bereits bekundete, sich nicht gleich als Nummer zwei hinter "Schumi" einordnen zu wollen. Auch Rennfahrerkollege Timo Glock fänd's gut. "Es wäre eine Mega Sache für die Formel 1", meinte der neue Virgin-Pilot.

Gegen Schumacher zu fahren, wäre großartig, so der Wersauer. Daran, dass Schumacher im Alter von 41 Jahren (Geburtstag am 3. Januar) und nach dem fehlgeschlagenen Versuch für Ferrari im vergangenen Sommer, doch wieder auf die Strecke zurück kommt, hat Glock eigentlich keine Zweifel - sollte auch die Gesundheit das Sensations-Comeback des Kerpeners zulassen. "Ich habe keine Infos darüber", schränkte Glock zwar ein, aber "wenn der Arzt sagt , es ist okay, bin ich zu 100 Prozent sicher, dass er zurück sein wird".

Ungeklärt ist weiterhin die Frage, ob die Schädelbasis-Verletzung, die sich Schumacher bei seinem Motorrad-Unfall am 11. Februar in Cartagena zugezogen hatte, nun völlig auskuriert ist. Die Halswirbelfraktur, die Schumacher bei seinem Sturz ebenfalls erlitten hatte, war bei seinem Comebackversuch im Sommer bereits ausgeheilt gewesen. Eine feine Struktur im Bereich der Schädelbasis war aber auch damals geborsten.