In Paris hat sich Maximilian Marterer (rechts) dem Superstar Rafael Nadal geschlagen geben müssen. Foto: AP

Bei den French Open hat er sich bis ins Achtelfinale gekämpft, in Stuttgart bekommt er dafür eine Belohnung: Dank einer Wildcard steht Maximilian Marterer im Hauptfeld des Mercedes-Cups auf dem Weissenhof. Ein weiteres Direktticket ist noch übrig – es könnte an einen großen Namen gehen.

Stuttgart - Der erste Aufschlag ist dem Turnierbotschafter vorbehalten. Ganz in weiß betritt Michael Berrer (37) den neu verlegten Rasen auf dem Centre Court des TC Weissenhof und donnert ein paar Bälle übers Netz. „Beste Bedingungen“ stellt der frühere Profi aus Stuttgart fest, der beim 41. Mercedes-Cup erstmals als Repräsentant im Einsatz ist.

An diesem Samstag startet das mit 729 340 Euro dotierte Traditionsturnier auf dem Killesberg mit der Qualifikation; am Tag darauf wird Superstar Roger Federer eine öffentliche Trainingseinheit auf dem Centre Court absolvieren. Andere Spieler sind schon jetzt eingetrudelt, um sich im Anschluss an die Sandplatzsaison auf das erste Rasenturnier vorzubereiten. Turnierdirektor Edwin Weindorfer kann es „kaum erwarten, dass es losgeht“.

Roger Federer hofft im dritten Anlauf auf den ersten Sieg in Stuttgart

Neben Federer, der sein Auftaktspiel am Mittwoch bestreitet und bei seiner dritten Teilnahme in Stuttgart zum ersten Mal gewinnen will, zählen Vorjahressieger Lucas Pouille (Frankreich), Wimbledon-Finalist Milos Raonic (Kanada) sowie die Jungstars Nick Kyrgios (Australien) und Hyeon Chung (Südkorea) zu den Attraktionen des Turniers. Philipp Kohlschreiber ist die größte Hoffnung der deutschen Fans – bereits zweimal erreichte der Augsburger auf dem Weissenhof das Endspiel.

Zumindest für eine Überraschung dürfte auch Maximilian Marterer gut sein, der als Belohnung für seine starken Leistungen in Paris eine der drei zur Verfügung stehenden Wildcards bekommen hat. Bei den French Open hatte sich der 22-Jährige bis ins Achtelfinale vorgekämpft, wo er nach einem beherzten Auftritt am spanischen Sandplatzdominator Rafael Nadal scheiterte. „Diese Wildcard hat er sich absolut verdient“, sagt Weindorfer, der ein weiteres Ticket fürs Hauptfeld an den Tschechen Tomas Berdych vergeben hat. Als Rasenspezialist gilt der 32-Jährige, der 2010 im Wimbledon-Endspiel stand.

Die Augen der Veranstalter richten sich zu den French Open nach Paris

Wer die dritte und letzte Wildcard erhält, wollen sich die Organisatoren möglichst lange offenhalten. „Am Ende kann immer noch viel passieren“, sagt Weindorfer, der auf die kurzfristige Zusage eines weiteren Topspielers hofft. Als mögliche Kandidaten gelten Novak Djokovic (Serbien), Stan Wawrinka (Schweiz) oder auch Dominic Thiem (Österreich), sofern der Weissenhof-Sieger des Jahres 2016 bei den French Open wider Erwarten sein Halbfinale gegen den italienischen Überraschungsmann Marco Cecchinato verliert.