Kleine Forscher bei der Arbeit. Foto: Heiss

Das Mercedes-Benz-Museum in Bad Cannstatt bietet Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Workshops Einblicke in die Welt der Technik.

Stuttgart-Bad Cannstatt - Mathe ist eigentlich nicht so Mariettas Ding; im Rechnen ist ihre Zwillingsschwester Amélie besser. „Ich habe dafür gute Noten in Deutsch“, sagt Marietta. Dass naturwissenschaftliches Verständnis nicht unbedingt etwas damit zu tun hat, wie schnell man Kopfrechnen kann, hat die achtjährige Marietta in dieser Woche bewiesen: Mit einer Strecke von 123 Metern ist ihr wasserstoffbetriebenes Miniaturfahrzeug so weit gefahren wie kein anderes. Zuvor hatten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „Was passiert in einer Brennstoffzelle?“ eine solche selbst gebaut und auf den kleinen Flitzern montiert.

Ein Smart für die Stadt und ein Wohnmobil für den Urlaub

Dafür haben sie unter Anleitung der Workshop-Leiter Anja Ambrosius und Manuel Brenner destilliertes Wasser in die entsprechenden Behälter eingefüllt und die Brennstoffzelle mit einer Solarzelle verkabelt. „Die Sonnenenergie löst eine Elektrolyse aus“, erklärt Brenner. Dabei werden zunächst Sauerstoff und Wasserstoff voneinander getrennt. Dann werden die Wasserstoff-Atome in positiv und negativ geladene Teilchen aufgespalten. Diese wiederum streben danach, sich wieder zu vereinigen. „Die positiven Teilchen gehen durch eine Membran, durch die die negativen nicht können. Diese müssen deshalb den Umweg über den Motor nehmen“, erklärt Brenner das Prinzip. Durch die auf diese Weise erzeugte elektrische Energie werden die Miniaturautos angetrieben. Was im Kleinen funktioniert, klappt auch im Großen: „In richtige Autos wird nicht nur eine, sondern werden ganz viele Brennstoffzellen übereinander eingebaut“, sagt Ambrosius. Und auch wenn die umweltfreundliche Technik noch weiter entwickelt werden müsse – wer weiß: Vielleicht werden die heute achtjährigen Zwillingsschwestern ihren Führerschein ja bereits ganz selbstverständlich in einem Elektroauto machen. Was für ein Auto sie später einmal haben möchten, wissen die Mädchen jedenfalls schon genau: ein weißer Smart für die Stadt und ein Wohnmobil für den Urlaub sollen es sein. Fürs Erste jedoch wollen sich die Schwestern ein kleines, wasserstoffbetriebenes Spielzeugauto zum Geburtstag im Sommer wünschen.

Damit hat der Workshop seinen Zweck erfüllt: „Unser Ziel ist es, die kindliche Neugier zu fördern und jungen Menschen Einblick in die Welt der Technik zu ermöglichen“, sagt Friederike Valet, die bei Mercedes-Benz für Marketing und Kommunikation zuständig ist.

Verschiedene Workshops für Kinder zwischen vier und zehn Jahren werden im Mercedes-Benz-Museum täglich noch bis zum 29. Januar angeboten. Informationen zur Anmeldung gibt es unter der Rufnummer 17 30 000 oder per E-Mail an die Adresse classic@daimler.com.