Das Vibrancy Open Air versammelt am frühen Samstagabend 1400 Techno-Fans beim Mercedes-Benz-Museum. Im Amphitheater legen DJs vor einem bunten Publikum auf. Ein Festival bei Tageslicht.
An diesem Samstagabend geht es nicht nur um Autos im Mercedes-Benz-Museum. Das Vibrancy Open Air ersetzt von 17 bis 22 Uhr die Motorengeräusche durch Techno-Musik. 1400 Zuschauer tanzen sich an diesem Abend anfangs noch durch den extrem heißen Sommernachmittag, später dann durch den Sonnenuntergang.
Schon zum dritten Mal legte das Vibrancy Open Air, das durch ganz Deutschland tourt, einen Stopp beim Mercedes-Benz-Museum ein. „Wir versuchen immer, einen kulturellen Ort zu finden“, sagt Veranstalter Dominik Seidenspinner. Vor dem Mercedes-Benz-Museum hat er den gefunden. Das findet auch Friederike Valet, Pressesprecherin des Museums: „Das Konzept der Macher, an Kulturorten mit besonderer Kulisse zu spielen, geht bei uns am Mercedes-Benz Museum voll auf.“
Mal Open-Air-Kino, mal Konzert-Kulisse – heute Tanzfläche
Und die Kulisse scheint zu wirken: Oben stehen lange, im Takt wippende Schlangen vor Getränkeständen, in der Sonne entspannen sich einige Besucher in der Lounge. Das Amphitheater, das im Sommer auch zum Open-Air-Kino oder zur Konzert-Kulisse umfunktioniert wird, ist die Tanzfläche. Über die Ränge verteilt genießen Besucher jeden Alters die Musik – die Fans in der ersten Reihe toben sich tänzerisch besonders aus.
Auf der Bühne legen nacheinander das italienische Elektro-Projekt 19:26 und Yubik, das Stuttgarter Duo Beyond Us und Henri Bergmann aus London auf. „Wir freuen uns sehr auf die Techno-Stars der Szene“, sagte Friederike Valet noch vor dem Event. Und da ist das Museum nicht allein: „Die Tickets waren in kurzer Zeit ausverkauft.“
Zwei der Besucher sind Ibo Schoeibi und Mark Wiesner. Die beiden sind extra aus Reutlingen gekommen, um das Event mitzuerleben. Die Musiker kannten sie vorher nicht. Der besondere Ort hat sie angezogen. Mark Wiesner war bereits in der vergangenen Woche für ein Open-Air-Konzert hier.
„Wir dachten uns: Hier ist was los, lass hingehen“, sagt der 26-Jährige. Die beiden sind sowieso öfter in Stuttgart – sie haben Dauerkarten des VfB Stuttgart. Beim Testspiel gegen Athletic Bilbao an diesem Tag waren sie aber nicht. Weit wäre der Weg freilich nicht gewesen: Über ein paar Bäume hinweg scheint der Schriftzug der MHP-Arena durch.