Eike, Claudine und Maria-Cristina Hallwachs sind jetzt Stifter. Foto: Wolfgang Schmidt

Seit einem Badeunfall ist Maria-Cristina Hallwachs auf Beatmung angewiesen und lebt doch intensiv. Nun hat sie mit ihren Eltern eine Stiftung gegründet, um anderen Menschen mit Behinderung Wünsche zu erfüllen – kleine und große.

Besondere Erlebnisse bedeuten für Maria-Cristina Hallwachs enormen Aufwand. Sie treibt ihn immer wieder. „Ich zehre davon sehr lange“, sagt die Stuttgarterin. Wie von dem Flug im Segelflieger, als sie mit einem Spezialrollstuhl im Meer baden war oder als es auf Skiern im Spezialsitz den Berg hinab ging.

Im Sommer ist es 30 Jahre her, dass für Maria-Cristina Hallwachs kopfüber in einen flachen Pool sprang. Es passierte im Urlaub. Seither ist sie querschnittsgelähmt und auf Beatmung angewiesen – und für viele Menschen eine Inspirationsquelle. Als Beraterin hilft sie anderen, den Lebensmut in ähnlichen Lebenssituationen nicht zu verlieren.

In Beratungsarbeit sieht sie den Mangel

Doch Maria-Cristina Hallwachs weiß sehr gut, dass besondere Wünsche nicht nur viel Kraft kosten, sondern auch Geld. Und dass auch andere Wünsche, die wenig abenteuerlich sind, bei vielen an fehlenden Mitteln scheitern. „In meiner Beratungsarbeit sehe ich sehr viele Situationen, bei denen ich denke, das wäre jetzt nicht nötig, wenn das Geld da wäre“, sagt sie. Wie gut es so manchem zum Bespiel täte, wenn der Alltagsbegleiter häufiger zu ihm kommen könnte. Viele Menschen mit Behinderung lebten in prekären Verhältnissen, auch weil sie auf dem ersten Arbeitsmarkt keinerlei Chancen hätten, sagt ihr Vater Eike Hallwachs. Ihn freut die Lebenslust seiner ältesten Tochter – auch wenn ihm und seiner Frau „als Eltern die Haare zu Berge stehen“, wenn sie mal wieder Grenzen austestet.

Reittherapie, Urlaub mit Assistenz – es gibt viele mögliche Wünsche

Nun hat die Familie, unterstützt von der Caritas-Stiftung, die Claudine-und-Eike-Hallwachs-Stiftung gegründet, um Behinderten Wünsche zu erfüllen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Menschen, die querschnittsgelähmt sind, die beatmet sind oder die das Rett-Syndrom haben. Mit diesem Syndrom ist Isabel geboren worden, die zweite Tochter der Hallwachs. Ihr tut die Reittherapie sehr gut, die die Eltern seit Langem finanzieren. „Es gibt viele Therapien, für die die Krankenkassen nicht aufkommen, aber auch Hilfsmittel, die das Leben erleichtern würden“, sagt Maria-Cristina Hallwachs. Auch Urlaube seien ein möglicher Wunsch, dabei könne auch eine notwendige Begleitperson mitfinanziert werden.

Die 47-Jährige ist die Stiftungsratsvorsitzende und hofft, auch innovative Projektanträge unterstützen zu können. „Ein autonom fahrender Rollstuhl wäre super“, meint zum Beispiel Eike Hallwachs. Die Familie sucht Zustifter, um möglichst viel bewegen zu können.

Weitere Informationen unter https://hallwachs-stiftung.de