Dem Gartenplaner über die Schulter gucken: Tag der offenen Tür an der Meisterschule Hohenheim Foto: Lichtgut/Horst Rudel

Professionelle Gestalter und gestalterisch zaubernde Floristenmeister – sie zeigten an der Meisterschule Hohenheim ihr Können. Beim Tag der offenen Tür durften Besucher das eine oder andere Gebinde selbst nacharbeiten.

Stuttgart - Nicole Pfriem steht im Praxisraum der Floristenmeisterschule in Stuttgart-Hohenheim und drückt neun gleich lange Drähte in ein kleines Holzviereck. Dann werden Packpapierstreifen mit einer Flechttechnik eingearbeitet und eine Narzisse in das Gefäß gestellt. Fertig ist eine kreative Osterdekoration, welche die Besucher beim Tag der offenen Tür nacharbeiten können.

Nicole Pfriem (46) aus Heilbronn ist eine von elf Meisterschülerinnen, komplettiert wird der aktuelle Jahrgang durch den einzigen Mann Jannis Schnürer. Der Herrenberger hat einen Plan, was er nach dem Meisterstück machen will. „Ich möchte im Event- und Wettbewerbsbereich tätig sein“, sagt der 24-Jährige. Vanessa Spinner hat sich noch nicht festgelegt. Die 22-Jährige wird wohl erst in den Betrieb ihrer Mutter einsteigen, kann sich aber auch vorstellen, später noch an einer Berufsschule zu unterrichten. Andere Absolventen arbeiten im Produktdesign oder hängen noch ein Studium an.

Gefragt ist das Gestalterische

Das öffentliche Bild der Floristin reduziert sich meist auf pures Blumenbinden. Diese Wahrnehmung sorgt auch dafür, dass die Branche ein Nachwuchsproblem hat. Anderseits können sich die Meisterschüler den Job meist aussuchen. „Qualifizierte Gestalter sind gefragt“, sagt Lehrmeister Jürgen Strohmeier. Hier lernen die Schüler auch den Umgang mit Holz und Schweißtechniken. Diese Vielseitigkeit schätzt Eva Kaderschabek. „Für mich ist es ein Traumjob, denn Blumen machen glücklich“, sagt die 25-Jährige.