Die Konstanzer Inszenierung hat für viele Diskussionen gesorgt. Foto: dpa

Das Theaterstück „Mein Kampf“ hat in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt, weil Zuschauer für das Tragen des Hakenkreuzes kostenlosen Eintritt bekommen sollten. Nun ist Schluss mit der Aktion.

Konstanz - Im Streit um die Konstanzer Inszenierung von George Taboris „Mein Kampf“ in der Regie von Serdar Somuncu hat das Theater beschlossen, Hakenkreuze und Davidsterne nicht länger zu verwenden. Es gebe keine Aktion mehr mit Hakenkreuz-Armbinden und Davidstern-Aufklebern, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Konstanz.

Das Schauspielhaus hatte angekündigt, Besuchern freien Eintritt zu gewähren, wenn sie im Gegenzug dafür ein Nazi-Symbol im Saal tragen würden. Wer eine Karte zum regulären Preis kaufte, sollte sich einen Davidstern anheften können - als Zeichen der Solidarität mit den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Mit der Aktion hatte das Theater nach eigenen Angaben unter anderem zeigen wollen, wie leicht Menschen korrumpierbar seien.

Schon bei der Premiere des Stückes am Freitagabend entschied sich Regisseur Serdar Somuncu dann doch anders: Keines der beiden Symbole war in dem voll besetzten Saal zu sehen - stattdessen fielen erst gegen Ende der Vorstellung zerrissene Hakenkreuz-Symbole und Davidsterne aus Papier von der Decke. Nun soll es auch das nicht mehr geben. Das sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Somuncu und Intendant Christoph Nix, sagte die Theatersprecherin weiter.

Es hatte laut dem Theater bis zu zwölf Freikarten-Anfragen gegeben. Dann hätten sich mehrere Besucher doch dagegen entschieden.