Leserin Irmgard Abt erzählt eine schöne Geschichte aus einem Mehr-Generationenhaus.

Leserin Irmgard Abt aus Steinenbronn hat dieses zu berichten: "Beim Kegeln erzählt man sich so allerlei, da sprudelt es manchmal nur so aus einem heraus, denn vier Wochen sind lang wo man sich nicht sieht. So kamen wir auch auf ein Thema, das heute wieder aktuell ist - das Mehr-Generations-Haus. Auseinandersetzungen bleiben da nicht aus - wie eine Kegelfreundin erzählt: ,Die Jonge sind unten im Suddrei und Frau sagt nochema weile: ,Etzet hemmer do onda schee Platz, woisch was? Mir machet a Sauna na'! Dia boide hen et g'merckt, dass d'Ahna oba am Glender schtoht. Sie höhrt nemme so arg guat, aber Wortfetza griagt se scho mit. Mit ihrem Schtock klopft se uff dia Diela ond ruaft: ,Om 'dr hemmelswilla, was wellet ihr mit dera Sau em Suddrai donna?' Sia kommet Schtiag ruff ond wellet dr Ahna erklära, dass dees en Raum isch wo mr sich ganz auszieht ond schwitza duat. Es soll au reacht g'sond sei. D'Ahna zittert vor lauter uff'gregt sei ond schempft: ,Solang i leab kommt so a Saurei et en' s Haus. Bei os geit's koi Sodom ond Gomorah - des merket eich. Wenn's eich z'wohl isch, no gangerder uff's Feld ge hacka no kommet ihr au en's schwitza,domit isch dr Kittel g'flickt. Mir hen no g' frogt was no draus worra isch? Bis heit isch koi Sauna do."'

Auch Leserin Birgid Weller aus Winnenden schöpft aus einem großen Fundus aus schwäbischen Geschichten. Eine - "über die Urgroßtante meiner Mutter" - geht so: Die Urgroßmutter lebte allein. Sie war ein Original, hatte Haare auf den Zähnen, schöne Sachen in den Truhen und Geld. Nun lag sie in ihrem prächtigen Himmelbett und sollte sterben; die Familie umgab sie. Man hörte Gemurmel, es gab Tränen - geheuchelte und echte - , vermutlich auch dies und jenes geflüsterte Wort über das zu erwartende Erbe. Plötzlich riss die Urgroßmutter den Bettvorhang auf und keifte heraus: ,Jetzt grad net!!!' - und lebte noch zehn weitere Jahre."

Von Frau Abt stammt auch der schwäbische Spruch des Tages: "Mr lernt anander et kenna, bis mr selbander (miteinander) aus oiner Schüssel isst!"

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