In Wuppertal kommt es zu mehreren Demonstrationen. Foto: dpa

Es ist ein gefährlicher Mix: Salafisten, Rechtsextreme, Hooligans und die Pegida-Bewegung kommen in Wuppertal zusammen. Die Polizei ist vorbereitet, um im Notfall hart gegen Gewalttäter durchzugreifen.

Wuppertal - Wasserwerfer sind in Stellung gebracht, Läden geschlossen, weit mehr als 1000 Polizisten im Einsatz: In Wuppertal haben am Samstag verschiedene Gruppen von Salafisten, Rechtsextremen, Hooligans und Pegida-Anhänger begonnen, sich zu Demonstrationen zu versammeln.

Die Kundgebungen hatten nach Einschätzung der Polizei schon am Mittag starken Zulauf. Alles deute darauf hin, dass die erwarteten 3000 Demonstranten zusammenkämen, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörden hatten wegen des ungewöhnlichen Demo-Mixes bereits vorher von einem bundesweit einmaligen Protesttag gesprochen.

Die Stimmung im Stadtteil Elberfeld war gereizt, wie ein dpa-Korrespondent berichtete. Schon vor Beginn der offiziellen Kundgebungen um 15.00 Uhr mussten Reiterstaffeln der Polizei Hooligans und Autonome auseinanderhalten.

Vor der Synagoge waren Bürger zusammengekommen, die gegen eine Salafisten-Demo ganz in der Nähe protestierten. „Es ist ein Unding, dass die Salafisten sich in Sichtweite einer Synagoge versammeln. Ich möchte nicht, dass solchen Leuten das Feld überlassen wird“, sagte ein 63-Jähriger.

Weit mehr als 1000 Polizisten waren in der Stadt, um die Demonstrationen abzusichern und ein Zusammentreffen der verschiedenen Gruppen zu verhindern. Zahlreiche Straßen waren gesperrt. Die Behörden nahmen das Gewaltpotenzial auch wegen der Erfahrungen in den vergangenen Monaten sehr ernst. Ende Oktober war es bei einer Hogesa-Kundgebung in Köln zu schweren Krawallen gekommen. Salafisten hatten sich bereits in Solingen und Bonn Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) rief zum Protest gegen die Extremisten auf. „Gute Demokraten sollten zeigen, was sie davon halten“, sagte er vor Beginn der Demonstrationen. Die Kundgebungen dürften aber nicht verboten werden: Es sei „eben auch der Preis unserer freiheitlichen Demokratie, dass man solche Aufmärsche letztlich nicht verhindern kann“, sagte Jung.