Ein Betriebsprüfer holt im Schnitt zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro an Mehreinnahmen für den Fiskus herein. Foto: dpa

Die Landesregierung verstärkt den Druck auf Steuersünder. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten wurden seit dem Regierungswechsel 151 Betriebsprüfer und 25 Steuerfahnder zusätzlich eingestellt.

Berlin - Die Landesregierung verstärkt den Druck auf Steuersünder. Nach Informationen dieser Zeitung wurden seit dem Regierungswechsel 2011 151 Betriebsprüfer und 25 Steuerfahnder zusätzlich eingestellt. 2014 waren im Land 1965 damit insgesamt Betriebsprüfer und 329 Steuerfahnder unterwegs.

Diese Zahlen hat Finanzminister Nils Schmid (SPD) an die Bundesregierung gemeldet. Schmid sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Jahrelang war in der Steuerverwaltung Personalabbau die Devise.“ Mit dem Regierungswechsel zu Grün-Rot habe man begonnen, Personal aufzubauen. „Nur mit ausreichend Personal können die Finanzämter ihre so wichtige Arbeit ordentlich erledigen. Das ist auch eine Frage der Steuergerechtigkeit“, so Schmid weiter. Bis Ende 2016 wolle er 500 neue Stellen in der Steuerverwaltung schaffen. Ein Großteil davon soll im Außendienst angesiedelt sein.

Ein Betriebsprüfer holt im Schnitt zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro an Mehreinnahmen für den Fiskus herein. Bei Steuerfahndern liegt dieser Wert bei ein bis zwei Millionen Euro. Im Schnitt wurden Großbetriebe im Südwesten im vergangenen Jahr alle 4,68 Jahre geprüft. Mittelgroße Betriebe bekamen im Schnitt alle 14,02 Jahre Besuch von einem Betriebsprüfer. Kleinbetriebe wurden alle 32,30 Jahre geprüft. Die Steuerfahnder im Südwesten haben 2013 3899 Fälle abgeschlossen nach 2971 Fällen im Vorjahr.

Damit hat sich die Prüfhäufigkeit in den Betrieben gegenüber 2011 leicht erhöht. Die Landesregierung verweist allerdings darauf, dass die neuen Betriebsprüfer zunächst eine einjährige Spezialausbildung absolvieren müssen und die meisten von ihnen bislang noch nicht selbstständig prüfen durften. Der Stellenaufbau werde sich deswegen erst so richtig in der Betriebsprüferstatistik im nächsten Jahr bemerkbar machen.