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Zu viele Schüler bleiben in Stuttgarts Schulen sitzen, und zu wenige erreichen den Hauptschulabschluss: Zumindest liegt Stuttgart weit über dem Landesdurchschnitt.

Stuttgart - Zu viele Schüler bleiben in Stuttgarts Schulen sitzen, und zu wenige erreichen den Hauptschulabschluss. Dies kritisiert die SPD-Gemeinderatsfraktion, im Vergleich mit den Zahlen aus dem Land Baden-Württemberg stehe Stuttgart schlecht da. Helfen könne mehr Nachhilfeunterricht - wenn diesen die Stadt bezahlt.

Verantwortlich für die Misere sei die Landesregierung: Leistungsschwächere Schüler oder Schüler mit Teilleistungsschwächen brauchen, so der SPD-Vorsitzende Manfred Kanzleiter, mehr Unterrichtsstunden, "doch die Schulen sind nur mangelhaft mit Lehrpersonal ausgestattet".

Deshalb bleiben nach Ansicht der SPD in Stuttgart mehr Schüler sitzen als in anderen Städten des Landes, und deshalb verlassen hier mehr Hauptschüler die Schule ohne Abschluss als landesweit.

Laut Statistischem Landesamt sind landesweit 1,4 Prozent der Grundschüler nicht vom Schuljahr 2007 ins Schuljahr 2008 versetzt worden. In der Hauptschule waren es 1,3 Prozent, in der Realschule 2,6 und im Gymnasium 1,6 Prozent. Landesweit gab es unter 1,2 Millionen Schülern 20426 (1,7 Prozent) Wiederholer.

In Stuttgart liegen den Statistiken zufolge die Quoten höher. 2 Prozent der Grundschüler, 1,5 Prozent der Hauptschüler, 4,1 Prozent der Realschüler und 1,8 Prozent der Gymnasiasten sind sitzen geblieben. Das sind durchschnittlich 2,2 Prozent aller Stuttgarter Schüler.

Dringend erforderlich findet die SPD deshalb eine bessere und regelmäßige Förderung jener Schüler, die Defizite haben. Die beste Lösung wäre nach Ansicht von Manfred Kanzleiter eine verpflichtende Ganztagsschule. "Wir können aber nicht warten, bis das Land endlich mehr für Lehrpersonal ausgibt; wir sind als Gesellschaft besser dran, das Problem jetzt abzufangen statt später die Kosten für noch mehr Hartz-IV-Empfänger tragen zu müssen."