Beim Megamarsch wird auch nach Einbruch der Dunkelheit weitergewandert. Foto: Veranstalter

Ist Wandern das neue Laufen? Am Samstag startet der erste Megamarsch am Cannstatter Wasen in Stuttgart. Bei der tagfüllenden 50-Kilometer-Wanderung werden 1500 Teilnehmer erwartet.

Stuttgart - Entschleunigung liegt im Trend – und hat jetzt offenbar auch den Laufsport erfasst. Während es gang und gäbe ist, dass sich zu Lauf-Events Scharen von Teilnehmern zusammenfinden, gibt’s das am Samstag ab 8 Uhr in Stuttgart das erste Mal auch für Wandersleut’. Die Veranstalter des Stuttgarter Megamarschs erwarten 1500 Menschen, die vom Cannstatter Wasen über den Höhenweg Remstal nach Plüderhausen marschieren – 50 Kilometer Strecke, etwa zwölf Stunden lang.

Die Vorteile gegenüber klassischen Laufveranstaltungen liegen laut Megamarsch-Veranstalter Marco Kamischke, der mittlerweile deutschlandweit in zehn Städten Massenwanderungen veranstaltet, auf der Hand: „Bei einem richtigen Lauf kann man sich nicht unterhalten, bei einer Wanderung schon.“ So sei die soziale Komponente besonders reizvoll. Außerdem stünden persönliche Bestzeiten weniger im Fokus, als gemeinsam ins Ziel zu kommen. „Wir erleben, dass sich die Teilnehmer gegenseitig motivieren, auf die Zähne zu beißen“, sagt Kamischke.

Die Startplätze sind alle weg

Denn unterschätzen sollte man derart lange Wanderungen trotz des geringeren Tempos nicht. „Das geht in die Knochen, man sollte schon eine gute Fitness mitbringen“, sagt der Veranstalter, der selbst auch Marathon läuft. Nicht umsonst würden die vorbildstehenden, kräftezehrenden 24-Stunden- und 100-Kilometer-Märsche aus dem belgischen Militär der 1970er Jahre kommen. Naturerlebnis einerseits, den Körper stählen andererseits.

Wer gerne diesmal mitlaufen will und sich noch nicht angemeldet hat, wird übrigens enttäuscht werden. Alle Startplätze sind bereits vergeben und wegen der Verpflegungsstationen, die es wie bei anderen Laufevents auch gibt, können auch keine weiteren zugelassen werden. Schaulustige sind dagegen selbstverständlich willkommen: „Die Wandernden freuen sich über alle am Wegesrand“, sagt Kamischke.