Die Obere Viehweide in Tübingen ist zu einem Standort der medizinischen Spitzenforschung geworden. Foto: Manfred Grohe

Curevac und andere Firmen haben die Universitätsstadt zu einem Hightech-Standort für Medizintechnik gemacht. Mittlerweile werden die Flächen knapp. Oberbürgermeister Boris Palmer muss nun überlegen, wie er den Platzmangel bekämpfen kann.

Tübingen - Auf der Oberen Viehweide grasen keine Kühe. Dort, hoch über dem Neckartal, hat das inzwischen bekannteste Unternehmen Tübingens seinen Sitz – der Impfstoffhersteller Curevac, eine Ausgründung aus der Universität. Unternehmensgründer Ingmar Hoerr, der in Tübingen und Indien Biologie studiert hatte, stieg im Jahr 2000 mit zwei Mitstreitern in die Medikamentenforschung ein. Heute gilt das Unternehmen als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen Covid-19. Das in der Genforschung tätige Unternehmen Cegat mit seinen inzwischen 210 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 30 Millionen Umsatz hat universitäre Wurzeln: Saskia Biskup, die das Unternehmen 2009 zusammen mit ihrem Mann gründete, war Forscherin in einer Ärztegruppe an der Universität. Auch andere Unternehmen wie etwa Immatics und Ovesco, ebenfalls Ausgründungen aus der Universität, haben dazu beigetragen, dass die Obere Viehweide zu einem Standort der medizinischen Spitzenforschung geworden ist. Das früher eher vernachlässigte Areal ist seit 2001 Teil des Technologieparks Tübingen Reutlingen (TTR). Auch das Cyber Valley für Künstliche Intelligenz hat auf der Anhöhe seinen Sitz. In dessen Rahmen zieht Amazon gerade ein Forschungsgebäude hoch, Bosch will dort bald ebenfalls den Geheimnissen der Künstlichen Intelligenz nachspüren.