Das Bundesverfassungsgericht hat den Numerus Clausus im Fach Medizin teilweise gekippt. (Symbolfoto) Foto: dpa-Zentralbild

Das Bundesverfassungsgericht hat das Auswahlverfahren für Studienplätze in Medizin für teilweise verfassungswidrig erklärt. Nun müssen Bund und Länder bis Ende 2019 nachbessern.

Karlsruhe - Das Verfahren zur Vergabe von Studienplätzen im Fach Humanmedizin ist zum Teil nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Das entschied das Bundesverfassungsgericht am Dienstag in Karlsruhe. (Az. 1 BvL 3/14 und 4/14). Die Regelung müsse bis zum 31.12.2019 geändert werden.

Zu den Urteilsgründen äußert sich der Erste Senat aktuell in einer ausführlichen mündlichen Begründung. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hatte zwei Fälle von Bewerbern vorgelegt, die keinen Studienplatz im Fach Humanmedizin bekommen hatten.

Auf jeden Studienplatz kommen mehrere Bewerber. Die Verteilung läuft zu 20 Prozent über die besten Schulnoten, zu 20 Prozent über Wartezeit und zu 60 Prozent über ein Auswahlverfahren direkt bei den Universitäten. Aber auch dabei spielt die Abiturnote eine wichtige Rolle. Zusätzlich kann es Tests oder Gespräche geben. Bewerber können ihre Chancen durch zusätzliche Qualifikationen verbessern. Vorab wird schon ein Teil der Studienplätze nach speziellen Kriterien vergeben - etwa Härtefällen oder dem Bedarf des öffentlichen Dienstes an Medizinern.