Michael Hübner hat das Meditieren für sich entdeckt. Foto: Rebecca Stahlberg

Im hektischen Alltag Ruhe finden, zu sich kommen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren: Dazu dient die Bioenergetische Meditation, der sich Michael Hübner verschrieben hat. Regelmäßig lädt er zum Meditieren im Kurpark ein.

Bad Cannstatt - Sechs Bäume in einem Kreis, dazwischen drei Bänke. Diese besondere Stelle im Oberen Kurpark fand Michael Hübner so idyllisch, dass er sie für sich als perfekten Ort zum Meditieren auserkoren hat. Dies tut der 54-Jährige allerdings nicht allein. Seit zwei Jahren lädt er dort regelmäßig zum „Meditieren im Park“ ein – wenn das Wetter mitspielt freilich. Der nächste Termin ist am Freitag, 16. September, um 21 Uhr. Eingeladen sind Jung und Alt, mit und ohne Vorkenntnisse. Wer sich das Meditieren erklären lassen möchte, kann eine halbe Stunde früher kommen; dann gibt Hübner eine Einführung. Er selbst kam vor einigen Jahren durch seine Eltern dazu. „Sie waren auf Bioenergetische Meditation gestoßen und baten mich, das Thema im Internet zu recherchieren.“ Zunächst war Hübner unschlüssig, weil er im Netz auch viel Negatives fand. „So viel Häme kommt nicht von ungefähr, dachte ich mir, das muss man sich erst mal verdienen“, sagt der EDV-Systemadministrator.

Idyllische Stelle im Kurpark. Foto: Michael Hübner

Der Kopfmensch, wie er von sich selbst sagt, probierte es aus und war überrascht, wie gut es ihm tat. Schließlich ließ Hübner sich zum „Biosens“ ausbilden, in Langform Bioenergetiker Extrasens. Geld verdient er mit der Meditation nicht. Er biete diese der Familie, Freunden und Nachbarn an, erzählt er. Und bei der öffentlichen Meditation im Kurpark. Noch kommen nicht allzu viele Teilnehmer, Hübner hofft auf weitere.

Das Prinzip der Bioenergetischen Meditation gründet auf drei Pfeilern: Dankbarkeit, Vergeben und Annehmen. „Es geht darum, über diese drei Dinge positiv auf den Körper einzuwirken“, erklärt er. Das Konzept ist von Viktor Philippi erdacht. Er ist Präsident des Europäischen Berufs- und Fachverbands für Biosens. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt; derzeit bemüht man sich um eine Zulassung der Behandlung bei den Krankenkassen.

Jeweils am 2., 9., 16. und 23. des Monats wird meditiert, stets zu einem bestimmten Thema. Teilnehmen kann man von überall, von zu Hause, oder eben gemeinsam mit anderen im Kurpark. „Durch die Meditation sollen die Selbstheilungskräfte gestärkt werden“, erklärt Hübner. Manche Menschen reagierten gar nicht, manche sehr stark, bei vielen sei eine Verbesserung des Befindens festzustellen. „Ich selbst habe mich definitiv verändert. Ich habe gelernt, auf mein Bauchgefühl zu vertrauen.“