Der ermordete Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke Foto: AFP

Laut der „FAZ“ soll ein Verdächtiger im Fall des getöteten Regierungspräsidenten Walter Lübcke festgenommen worden sein. Die Zeitung beruft sich auf Ermittlerkreise.

Frankfurt/Main  - Im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke soll es nach einem Medienbericht eine Festnahme gegeben haben. Bei dem Festgenommenen handele es sich um einen jüngeren Mann, der in privater Beziehung zu dem CDU-Politiker gestanden haben solle, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) am Samstagabend unter Berufung auf Ermittlerkreise. Dort heiße es, man sei sich sicher, den Täter identifiziert zu haben.

Auf die Spur des Mannes sei die Polizei durch die umfangreiche Auswertung privater Daten des Getöteten gekommen. Dazu habe dem Vernehmen nach auch die Auswertung seines Mobiltelefons gehört, schrieb die „FAZ“ weiter. Offenbar habe es darüber hinaus weitere Anhaltspunkte gegeben, die zur Festnahme geführt hätten.

Schuss aus nächster Nähe

Bis Samstagmittag waren zudem 160 Hinweise aus der Bevölkerung zu den möglichen Umständen des Todes von Lübcke eingegangen, wie die Staatsanwaltschaft Kassel und die eingerichtete Sonderkommission der Polizei mitteilten. Bis Donnerstag waren es 80 Hinweise - kurz zuvor hatte das ZDF in "Aktenzeichen XY... ungelöst" einen Zeugenaufruf ausgestrahlt. Staatsanwaltschaft und Polizei hatten die Bevölkerung am Samstag weiter um Mithilfe gebeten.

Lübcke war in der Nacht zum Sonntag gegen 0.30 Uhr auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha bei Kassel mit einer Schussverletzung am Kopf entdeckt worden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Schuss war den Ermittlungen zufolge aus nächster Nähe abgegeben worden.