Echt bruddaal: Henrik Brislow blickt rappend auf das Jahr 2017 zurück. Foto: Screenshot (facebook.com/mcbruddaal)

Krawalle auf der Schorndorfer Woche, Feinstaubalarm in Stuttgart und Pleite beim Gewa-Tower: Der schwäbische Rapper MC Bruddaal hat einen gerappten Jahresrückblick veröffentlicht.

Rems-Murr-Kreis - Verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, wunderliche Dogear-Mütze auf dem Kopf, goldene Bling-Bling-Brezel um den Hals – so kennt man ihn, den Schwabenrapper MC Bruddaal. Der Degerlocher Musiker stapft in seinem neuesten Video durch das verschneite Stuttgart und blickt dabei rappenderweise auf das Jahr 2017 zurück. Natürlich auf Schwäbisch, Ehrensache.

Alle großen (und kleinen) Ereignisse, die in diesem Jahr die Baden-Württemberger bewegten, bekommen in seinen Zeilen ihr Fett weg. Besonders diejenigen im Rems-Murr-Kreis – kein Wunder, denn er ist in Schorndorf geboren und aufgewachsen. „Uff d’r Schowo en Schorndorf gab’s Krawalle, schlimmer noh als beim Freibier auf Malle“ – diese Zeilen über seine einstige Heimatstadt dienen dem Rapper gleich als Einstieg in den Jahresrückblick.

Auch die Transporterfalle – eine Unterführung in Weinstadt-Beutelsbach, in der mit erschreckender Regelmäßigkeit kleine und große Lastwagen steckenbleiben – fließt mit ein: „Jetzt hen die a subber Frühwarnsyschtem. Für zehntausend Euro, kann’sch net überseh’n“, rappt MC Bruddaal – kaum hatte er das Video hochgeladen, war schon wieder ein Laster steckengeblieben.

MC Bruddaal rappt auch über den Gewa-Tower und den Stau in Stuttgart

Auch zur Insolvenz des Gewa-Towerin Fellbach sind dem Stuttgarter Rapper einige Zeilen eingefallen: „S’wär Deutschlands dritthögschdes Wohngebäude – bloß enner Bauruine wohnet koi Leute“, reimt MC Bruddaal. Er blickt aber natürlich auf humorvoll auf die Ereignisse in der Landeshauptstadt, auf den Feinstaubalarm und das Stauchaos: „73 Stunda stahsch da em Schnitt, neba d’r Mooswand, nimmsch dei Schlafsack mit.“

Für die Kostenexplosion bei Stuttgart 21 hat der Schwabenrapper auch ein paar Zeilen gereimten Spott übrig: „Für des Geld, ond des sag i ganz laut, hätt’ m’r lieber 800 Millionen Budderbrezzla ’kauft“, findet er.

Diese Vorsätze hat der schwäbische Rapper für das neue Jahr:

MC Bruddaal heißt eigentlich Henrik Brislow – er spricht privat hochdeutsch und trägt Pornobrille und Dogear-Mütze nur äußerst selten. Er ist – kaum zu glauben – nicht einmal Urschwabe: Die Eltern des 37-Jährigen kommen aus Schweden. „Gerappte Jahresrückblicke habe ich seit 2012 ein paar gemacht“, erinnert sich Brislow. Wobei sich der gelernte Grafikdesigner wegen seines Fulltime-Jobs in den vergangenen Jahren eine Pause gegönnt habe.

„Ich mache dafür immer eine lange Liste und suche nach witzigen Themen. Es gibt so viele ernste Jahresrückblicke – aber ich finde, man muss sich nicht als Rap anhören, was alles Schlimmes passiert ist“, sagt Brislow. Für das Jahr 2018 hat übrigens auch der Jahresrückblick-Rapper gute Vorsätze: „Ich will öfter auftreten – und ein Kochbuch schreiben, mit witzigen Nonsens-Rezepten.“